NÖ-Wahl: Umfrage sieht ÖVP bei 46 Prozent
Die Volkspartei bei 46 Prozent und mit großem Vorsprung vor den Mitbewerbern sowie deutliche Zugewinne für die FPÖ - das hat eine Umfrage des "market" Instituts im Auftrag des Standard vor der niederösterreichischen Landtagswahl am 28. Jänner ergeben. Die SPÖ kommt demnach auf Platz zwei, Grüne und NEOS schaffen den Einzug ins Landhaus.
Die ÖVP verliert laut "market"-Hochrechnung gegenüber 2013 (50,8 Prozent) die absolute Mehrheit nach Stimmen. Die Sozialdemokraten gewinnen nach dem historischen Tiefstand von 21,6 vor fünf Jahren auf 24 Prozent dazu, die Freiheitlichen steigern ihren Anteil von 8,2 auf den Rekordwert von 17 Prozent. Die NEOS kommen bei ihrem ersten Antreten auf sechs Prozent, die Grünen fallen von zuletzt 8,1 auf fünf Prozent. Zwei Prozent würden demnach für Kleinparteien bleiben, berichtete Der Standard (Montag-Ausgabe).
38 Prozent würden Mikl-Leitner direkt wählen
In der fiktiven Landeshauptmann-Direktwahlfrage erreicht Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) 38 Prozent - sie punkte besonders bei weiblichen, höher gebildeten und älteren Stimmberechtigten. 87 Prozent der erklärten ÖVP-Wähler stehen demnach hinter der Spitzenkandidatin. SPÖ-Listenerster Franz Schnabl kommt laut Umfrage insgesamt nur auf 13 Prozent - in seiner eigenen Parteiwählerschaft lediglich auf 52 Prozent. Jeder siebente SPÖ-Anhänger würde in einer Direktwahl für die ÖVP-Kandidatin Mikl-Leitner stimmen. Insgesamt würden sieben Prozent der Wahlberechtigten FPÖ-Listenersten Udo Landbauer direkt wählen, vier Prozent die Grüne Helga Krismer und zwei Prozent Indra Collini (NEOS).
26 Prozent der Befragten gaben ausdrücklich an, es als erwünschte Wahlfolge zu betrachten, dass Mikl-Leitner Landeshauptfrau bleibt. 43 Prozent wünschen "klare Verhältnisse nach der Wahl" - nur elf Prozent wollen, dass andere Parteien stark genug würden, um einen anderen Landeshauptmann zu stellen.
Pröll hat mehr Einfluss
54 Prozent sind der Umfrage zufolge der Ansicht, dass sich ihr Land in die richtige Richtung entwickle. 21 Prozent - darunter viele SP- und Grün-Wähler - sehen eine Entwicklung in die falsche Richtung. Vor dem letzten Urnengang 2013 sahen laut Standard zwar ähnlich viele Befragte eine positive, aber 35 Prozent eine negative Entwicklung (der Rest machte jeweils keine Angabe). Nur zehn Prozent wollen der Bundesregierung einen Denkzettel verpassen (2013 waren es 18 Prozent).
Auf die Frage "Wenn Sie Johanna Mikl-Leitner mit ihrem Vorgänger Erwin Pröll vergleichen: Wer hat in der Bundespolitik mehr Gewicht und Einfluss gehabt?" nannten 72 Prozent Pröll und nur drei Prozent Mikl-Leitner. 63 Prozent sind jedoch der Ansicht, dass der Landeschef oder die Landeschefin sich um die Angelegenheiten im Land kümmern soll, ohne sich von der Bundespolitik ablenken zu lassen. Nur 26 Prozent meinen hingegen, "dass es wichtig ist, dass der Landeschef in der Bundespolitik mitmischt, um dem Land mehr Bedeutung zu verschaffen".
"Pröll wirkt noch in gewisser Weise nach, 30 Prozent glauben, dass er besser war als seine Nachfolgerin. Allerdings sehen 40 Prozent beide für gleich gut an und acht Mikl-Leitner als besser. Sie ist ein anderes politisches Angebot - und das wird weitgehend geschätzt", analysierte "market"-Leiter David Pfarrhofer. Das Institut hat 814 Personen von 8. bis 11. Jänner telefonisch und online befragt.
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