"Neutrales Land kann Gesprächskanäle bieten"

Sebastian Kurz: "Es wäre nur ein Placebo".
Gespräche besser als Konflikte, betont Außenminister Kurz gegenüber dem KURIER.

Es gehe um das Offenhalten von Gesprächskanälen, "und ein neutrales Land wie Österreich kann genau diese Kanäle bieten". Außenminister Sebastian Kurz lässt sich gegenüber dem KURIER von der Kritik einiger EU-Länder am Putin-Besuch nicht irritieren. Diese sei "legitim", wenn auch nur von einer kleinen Minderheit vorgetragen. Ein Thema sei das beim jüngsten Treffen der EU-Außenminister nicht gewesen. Für Österreich zähle, "dass Bundespräsident Fischer dem russischen Präsidenten den Standpunkt Österreichs in der Ukraine-Krise sehr deutlich gemacht hat." Dass es dabei grundsätzliche Meinungsunterschiede gebe, könne nicht bedeuten, das Gespräch nicht zu suchen: "Schließlich sind Gespräche auf jeden Fall besser als Konflikte." Kurz betont, dass Österreich in der Ukraine-Krise immer Linie gehalten habe: sich als Ort des Dialogs anzubieten. Schon die Europaratskonferenz in Wien war nicht nur bemerkenswert hochkarätig besetzt. Sie bot auch dem damals neuen ukrainischen Außenminister erstmals die Gelegenheit, mit seinem russischen Gegenüber direkt zu sprechen.Natürlich, so der Außenminister, stehe Österreich voll und ganz auf EU-Linie und damit hinter den Sanktionen, wie auch der Androhung von deren deutlicher Verschärfung. Mit dem Drei-Stufen-Plan, wie ihn die EU beschlossen habe, seien massive wirtschaftliche Sanktionen der mögliche nächste Schritt. Allerdings, das macht Kurz, wie auch schon zuvor Fischer, deutlich: Schaden würden diese Sanktionen nicht nur den Russen, sondern ebenso den EU-Staaten:"Seien wir froh, dass es diese Sanktionen vorerst nicht gibt."

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