Finanzministerium bei den Neos: Nur Wenige können sich das vorstellen

Finanzministerium bei den Neos: Nur Wenige können sich das vorstellen
Die Neos haben schon vor den Sondierungsgesprächen den Anspruch aufs Finanzministerium gestellt. Laut aktueller Umfrage will nur eine Minderheit die Finanzen in pinker Hand sehen.

Die Neos stehen aktuell in Sondierungsgesprächen mit ÖVP und SPÖ. Noch bevor die Pinken als möglicher dritter Partner feststanden, haben die Neos Anspruch auf das Finanzministerium in einer künftigen Regierung erhoben.

"Das Finanzministerium ist der größte Hebel für einen echten Kurs der Sanierung und der Reformen. Gerade in dieser herausfordernden Lage kann und muss es eigentlich von uns geführt werden", sagte Neos-Generalsekretär Douglas Hoyos vorige Woche gegenüber dem profil. Ein Anspruch, den Parteichefin Beate Meinl-Reisinger bereits während des Wahlkampfs mehrfach gestellt hat.

Die ÖVP reagierte verärgert auf Hoyos´ Begehr und stellte klar, dass aktuell nicht der Zeitpunkt sei, über potenzielle Regierungsämter zu diskutieren, sondern über Inhalte. Auch die SPÖ zeigte sich "erstaunt".

Umfrage: Soll das Finanzministerium pink werden?

"Angenommen, es kommt zu einer Dreier-Regierungskoalition aus ÖVP, SPÖ und Neos, sollen die Neos dann das Finanzministerium bekommen?" Das wollte Meinungsforscher Peter Hajek für den Polit-Talk Aktuell: Die Woche auf Puls 24 bzw. ATV von 500 wahlberechtigten Österreichern und Österreicherinnen wissen. 

Unter den Befragten sprechen sich 13 Prozent für ein Finanzministerium unter den Neos aus, 16 Prozent sind eher dafür, eher dagegen (21 Prozent) bzw. vollkommen dagegen (25 Prozent) waren 46 Prozent der Befragten.

Unter den Neos-Wählern erhielt die Übernahme des Finanzministeriums durch die Partei von Beate Meinl-Reisinger mit Abstand den größten Zuspruch. So waren 51 Prozent sehr bzw. 28 Prozent der Neos-Wähler für ein Finanzministerium in pinker Hand aus, nur 5 Prozent waren dagegen.

Ebenfalls groß ist der Zuspruch unter den Grün-Wählern, die sich zu 53 Prozent (27 sehr dafür, 26 Prozent eher dafür) für ein pinkes Finanzministerium aussprechen. Bei der SPÖ-Wählerschaft können sich immerhin 37 Prozent (15 Prozent sehr dafür, 22 eher dafür) ein Neos geführtes Finanzministerium vorstellen, bei ÖVP-Wählern sind es 29 Prozent (13 Prozent sehr dafür, 16 Prozent eher dafür). 

Großer Widerstand bei blauer Wählerschaft

Besonders groß ist der Widerstand gegen ein pinkes Finanzministerium bei der Wählerschar der FPÖ mit nur 12 Prozent Zuspruch, hier lehnen 50 Prozent diese Idee vollkommen ab.

Meinungsforscherin Alexandra Siegl am Institut von Peter Hajek dazu: "Neben den Wählern der Neos die ihre Partei jedenfalls in Regierungs- und Finanzverantwortung sehen möchten, können sich auch Teile der SPÖ-und ÖVP-Wählerschaft die Pinken im Finanzministerium vorstellen. Schließlich könnte der dritte Koalitionspartner ein ausgleichender Puffer zwischen den alten ideologischen Gegenspielern ÖVP und SPÖ sein. Insgesamt ablehnend stehen Anhänger der FPÖ einer Dreierkoalition gegenüber, schließlich hätte man sich die eigene Partei in Regierungsverantwortung gewünscht."

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