Nach Jagd-Affäre: Ermittlungen gegen SPÖ-Mann Dornauer eingestellt

Nach Jagd-Affäre: Ermittlungen gegen SPÖ-Mann Dornauer eingestellt
Laut Staatsanwaltschaft liegen "keine ausreichenden Beweise" vor, dass der Tiroler SPÖ-Politiker gegen das Waffenverbot verstoßen hat.

Vergangenen Dezember musste Georg Dornauer als Landeshauptmannstellvertreter und Chef der Tiroler SPÖ abdanken. Dornauer wurde ein Jagdausflug mit Milliardenpleitier René Benko zum Verhängnis. Wegen eines Fotos, das ihn, Benko, zwei weitere Personen und einen erlegten Hirsch zeigt, ermittelte zudem die Staatsanwaltschaft Innsbruck.

Hintergrund: Auf dem Foto trägt Dornauer seinen Jägerhut mit dem sogenannten Beutebruch. Dieser steht laut Jägertradition dem Schützen zu. Gegen Dornauer liegt jedoch ein Waffenverbot vor, nachdem er 2019 sein Gewehr in seinem Porsche am Innsbrucker Flughafen hatte liegen lassen - und zwar bei geöffnetem Fenster.

"Der Fall ist nun für mich erledigt"

Deshalb wurde der Verdacht laut, dass Dornauer den Hirsch geschossen haben könnte. Wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag bekannt gibt, ist das Ermittlungsverfahren gegen Dornauer nun aber eingestellt worden. "Zuvor hat das Justizministerium diese Einstellung genehmigt", heißt es. Ein Hotelier, der ebenso auf dem Foto zu sehen ist, hatte angegeben, den Hirsch erlegt zu haben.

"Das hat auch der Berufsjäger bestätigt, der als Pirschführer dabei war und in der Abschussmeldung den Jagdgast als Erleger des Wildes eingetragen hat", begründet die Staatsanwaltschaft ihre Entscheidung. Und damit würden "keine ausreichenden Beweise" dafür vorliegen, "dass Dr. Dornauer eine Waffe benützt und gegen das Waffenverbot verstoßen habe."

Wie kommentiert Dornauer die für ihn erfreuliche Entscheidung? "Entscheidungen der Staatsanwaltschaft kommentiere ich aus grundsätzlichen Erwägungen nicht. Der Fall ist nun für mich erledigt", heißt es auf KURIER-Anfrage.

Ursprünglich wollte er im vergangenen Jahr - unmittelbar vor Bekanntwerden der Jagdausflug-Causa - nach Ablauf einer fünfjährigen Frist einen Antrag auf Aufhebung des Bescheids stellen. Dies wurde aber APA-Informationen zufolge bisher noch nicht getan. Sollte dies geschehen, dürften die Chancen auf Aufhebung des Verbots nunmehr jedenfalls nicht schlecht stehen.

Benko angeblich nicht bei Jagd dabei

Im Februar hat der 42-jährige Dornauer, der die SPÖ im Jahr 2022 nach fast zehn Jahren in Opposition wieder in die Regierung führte, eine Kampfabstimmung um den Vorsitz des mächtigen SPÖ-Bezirkes von Innsbruck-Land verloren. Dornauer machte aber seit seinem Rückzug aus der ersten Reihe stets klar, dass er sich keinesfalls politisch vollständig zurückziehen will. Er sah sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. 

Dass er nach wie vor dem Tiroler Landtag angehört, erfreute die derzeitige Landesparteispitze um Landeshauptmannstellvertreter Philip Wohlgemuth nicht. Sie drängte ihn zunächst, sein Direktmandat in absehbarer Zeit aufzugeben, schien sich aber zuletzt mit einem Dornauer-Verbleib abgefunden zu haben. Ende Juni soll Wohlgemuth auf einem Parteitag zum neuen Tiroler SPÖ-Chef gewählt werden.

Benko selbst soll übrigens nicht Teil der Jagdgesellschaft gewesen sein. Dieser habe gegenüber der Staatsanwaltschaft angegeben, "nur beim späteren Foto aber nicht bei der Jagd dabei gewesen zu sein." Dies soll "von den anderen bestätigt" worden sein.

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