Muslimische Jugend will Sanac klagen

Fuat Sanac: Ärger mit der Jugend
Der Streit um das Islamgesetz geht weiter - ebenso wie der Machtkampf in der IGGiÖ.

Innerhalb der muslimischen Community kehrt rund um das Islamgesetz keine Ruhe ein. Die Muslimische Jugend Österreich (MJÖ) will nun den Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) klagen, hieß es am Montag in einer Aussendung. Sanac hatte behauptet, die Jugendorganisation wolle aus dem Ausland enthaltene Gelder nicht deklarieren.

Seit der Kritik am Islamgesetz und den Rücktrittsforderungen der MJÖ an Sanac würden "von unterschiedlichen Stellen Verleumdungen und Lügen" über die MJÖ verbreitet, findet die Jugendorganisation, die nicht offiziell der IGGiÖ angegliedert ist. In der ORF-Sendung "Heimat fremde Heimat" hatte der IGGiÖ-Präsident über die MJÖ behauptet: "Dieser kleine Verein bekommt natürlich vom Ausland Gelder [...] und sie wollen diese nicht deklarieren, das ist ihre Sorge."

Bei der Muslimischen Jugend will man sich nun gegen diese Aussage wehren: "Wir freuen uns, diese erlogene Behauptung nun endlich juristisch für ein und allemal zu klären", heißt es in deren Aussendung. "Unsere Rechtsanwälte sind beauftragt und so treffen wir uns bald vor dem Gericht", so die Sprecherin der MJÖ, Dudu Kücükgöl.

Kurz reagiert auf Erdogan

Auch außenpolitisch gibt es weiter Unstimmigkeiten rund um das Gesetz: Außenminister Sebastian Kurz hat die Kritik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nun zurückgewiesen. "Wir wollen einen Islam in Österreich, der sich frei und ohne Bevormundung aus dem Ausland entfalten kann", so Kurz laut einem Sprecher. Erdogan hatte das Islamgesetz als Verstoß gegen die Normen der Europäischen Union und als Maßnahme zur Unterdrückung von Muslimen kritisiert, wie türkische Medien am Sonntag berichteten. Kurz betonte, das Islamgesetz sei eine Entscheidung gewesen, "die in Österreich zu treffen war. Entscheidend war, dass die Muslime in Österreich - die IGGiÖ und die Aleviten - zugestimmt haben."

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