Mückstein: Trotz Pandemie weniger Sozialhilfe

Mückstein: Trotz Pandemie weniger Sozialhilfe
Sozialminister Wolfgang Mückstein präsentiert am Dienstagvormittag alle Zahlen zur Mindestsicherung des Vorjahres. Es waren weniger Personen in Österreich auf das letzte soziale Netz angewiesen

Es ist eine erfreuliche Nachricht, die Sozialminister Wolfgang Mückstein heute, Dienstagvormittag, verkünden wird: 2020 waren trotz Pandemie deutlich weniger Personen in Österreich auf das letzte soziale Netz angewiesen, als im Jahr davor.

Im Verlauf des Jahres 2020 lebten insgesamt 277.650 Personen in 156.557 von der Mindestsicherung/Sozialhilfe. Das beduetet einen Rückgang gegenüber 2019 um 9.943 Personen oder 3,5 Prozent.

     Viele Menschen, vor allem Kinder, sind auf das letzte soziale Sicherungsnetz angewiesen. Wir wollen gemeinsam und solidarisch aus der Krise kommen. Wir schauen aufeinander. Deshalb ist es gut, dass es hier einen rückläufigen Trend gibt. Der zeigt, dass unsere Maßnahmen wie etwa die Kurzarbeit, die Erhöhung der Notstandshilfe und verschiedene Einmalzahlungen zum Abfedern der sozialen Auswirkungen der Pandemie bei Personen mit sehr geringem Einkommen gut gewirkt haben“, so Sozialminister Wolfgang Mückstein zu den aktuellen Zahlen.

959 Millionen Euro Sozialhilfe

 Die Ausgaben für die Mindestsicherung und Sozialhilfe betrugen im Jahr 2020 insgesamt 959 Mio. Euro (Lebensunterhalt und Wohnen: 906 Mio. Euro, Krankenhilfe: 53 Mio. Euro). Das waren um 46 Mio. Euro (+5,0 Prozent) mehr als im Vorjahr.Hir zieht das Sozialministeriumk neinen interessanten Vergleich: Die 20 ATX-Unternehmen schütteten Dividenden in der Höhe von 3,2 Mrd. Euro an ihre Aktionär:innen aus.

Trotz Pandemie und Wirtschaftskrise sind die Dividenden der österreichischen börsennotierten Unternehmen somit mehr als drei Mal so hoch wie die Ausgaben für die gesamte Mindestsicherung/Sozialhilfe.  

Mückstein: Trotz Pandemie weniger Sozialhilfe

Vor allem Kinder brauchen Unterstützung

    Unter den Beziehern der Mindestsicherung/Sozialhilfe waren acht Prozent erwerbstätig und hatten so geringe Löhne, dass sie Mindestsicherung oder Sozialhilfe benötigten. 34 Prozent waren arbeitslos, das Arbeitslosengeld war allerdings so gering, dass sie zusätzlich mit Mindestsicherung  aufstocken mussten.

Mehr als die Hälfte (52 Prozent) aller Mindestsicherungs- bzw. Sozialhilfebezieher konnten aufgrund ihres Alters (Kinder, Schüler oder Senior) oder ihres schlechten Gesundheitszustandes nicht am Arbeitsmarkt teilnehmen, weitere fünf Prozent betreuten Kinder. Bei den restlichen Personen kamen sonstige Gründe zum Tragen (Angehörigenpflege, etc.).

    Der Anteil der Kinder (37 Prozent) lag deutlich über jenem der Frauen (34 Prozent) bzw. der Männer (29 Prozent). Einen überdurchschnittlich hohen Kinder-Anteil hatten Tirol (42 Prozent), die Steiermark (39 Prozent) und Oberösterreich (38 Prozent).

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