Minister Schallenberg über Brexit: "Unser Geduldsfaden hält nicht ewig"

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Der Außenminister über den drohenden Brexit, warum Europa nicht auf den Tisch haut und warum er in der nächsten Regierung kein Minister sein wird.

Seit drei Monaten steht  Alexander Schallenberg, Stichwortgeber, gewiefter Stratege und Berater einiger Außenminister, nicht mehr im Schatten seiner Chefs, sondern ist selber einer. Der Spitzendiplomat ist Außenminister von Übergangskanzlerin Brigitte Bierlein. In Helsinki sprach Schallenberg (50) mit dem KURIER, warum es nicht so einfach ist, gegenüber Großbritannien einen Schlussstrich zu ziehen und die EU oft nur schwer auf einen grünen Zweig kommt.

KURIER: Eine europäische Beobachtermission für die Straße von Hormus stand beim Treffen der EU-Außen- und Verteidigungsminister in Helsinki zur Diskussion. Aber von einem Beschluss ist man weit entfernt. Hieß es also nur reden, reden, reden, während die EU nichts zusammenbekommt?

Alexander Schallenberg:. Wir Europäer sind, was den Iran betrifft, in einer schwierigen Situation: Wir sind die stärksten Verteidiger des Atomdeals. Aber sowohl der Iran als auch die USA entfernen sich schrittweise immer weiter vom Deal. Nun steht außerdem eine europäische Beobachtermission zur Diskussion. Dabei gibt es momentan aber einfach noch zu viele ungeklärte Fragen. Welches Mandat würde sie haben, wäre es eine reine Beobachtungsmission oder hätte sie auch weiterreichende Aufgaben.

Das bestärkt doch einmal mehr den Eindruck, dass die EU außenpolitisch nur die Rolle eines Statisten spielt.  

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