Mit List und Lücken zur Messenger-Überwachung

Mit List und Lücken zur Messenger-Überwachung
Die Regierung hat einen neuen Entwurf zur Messenger-Überwachung in Begutachtung geschickt. IT-Sicherheitsforscher Gruss erklärt, warum „unrealistisch“ ist, was sie da plant – und stellt auch eine ethische Frage.

„Laßt uns diesen Vogel zum Muster nehmen und Troja nicht fürder mit Gewalt zu erobern bestrebt sein, sondern es einmal mit der List versuchen.“

So sprach der Seher Kalchas in der griechischen Sage aus der Ilias. Wie die Geschichte ausgeht, ist bekannt. Griechische Soldaten ließen sich versteckt im Bauch eines Holzpferdes in Troja einschleusen, eroberten die Stadt und beendeten so einen zehnjährigen Krieg.

So ungefähr stellt sich die Regierung wohl ihren Kampf gegen Terroristen vor, die heute nicht mehr SMS schreiben und telefonieren, sondern ihren „Krieg“ gegen die westliche Welt über Messenger-Dienste planen. Und obwohl sie die geplante Software nicht mehr „Trojaner“ nennt, sondern „Gefährderüberwachung“, ist sie genau das.

Ein Faktum, das Daniel Gruss von der TU Graz Sorge bereitet. Der IT-Sicherheitsforscher sagt gleich vorweg: „Es ist nicht realistisch, was sich die Regierung da vorstellt.“

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