Meinl-Reisinger verabschiedet sich als Wiener NEOS-Chefin

Mangelnde Bekanntheit: Christoph Wiederkehr kommt (noch) nicht an Vorgängerin Beate Meinl-Reisinger heran
Wahl eines neuen Landessprechers bei Mitgliederversammlung am 8. Dezember. Meinl-Reisinger wünscht sich Christoph Wiederkehr als Nachfolger.

Beate Meinl-Reisinger vollzieht einen bereits vor längerer Zeit angekündigten Schritt - und wird auch als Landessprecherin der Wiener NEOS gehen. Das hat die Bundeschefin der pinken Partei am Montag in einer Pressekonferenz erklärt. Sie kandidiert nicht mehr bei der Mitgliederversammlung, die am 8. Dezember stattfindet. Ihr Wunschnachfolger ist Christoph Wiederkehr.

Dieser ist ihr bereits als Klubchef gefolgt. Denn Meinl-Reisinger gibt nach der Übernahme der Spitzenposition im Bund und dem Wechsel in den Nationalrat sukzessive ihrer Wiener Ämter ab. Bei der Versammlung im Dezember wird die Parteispitze - konkret das gesamte Landesteam - neu gewählt. Wahlberechtigt sind rund 1.000 Mitglieder.

Ob es Gegenkandidaten für Wiederkehr als Landessprecher geben wird, ist offen - aber nicht ausgeschlossen, wie heute betont wurde. Dies sei bei den NEOS nämlich bisher immer der Fall gewesen, hieß es. Bewerber müssen jedenfalls noch im November kundtun, ob sie antreten wollen.

"Wien ist mir immer eine Herzensangelegenheit gewesen", versicherte Meinl-Reisinger. Nun zu gehen, falle ihr nicht leicht. Die NEOS würden alles daran setzen, dass Wien eine "weltoffene Weltstadt" bleibe. In der Partei wünsche sie sich einen geordneten Übergang. Sie werbe darum, dass Wiederkehr die Zustimmung der Mitglieder bekomme.

Klubvorsitz seit September

Der einstige Vorsitzende der NEOS-Jugendorganisation JUNOS in Wien hat im September den Klubvorsitz im Rathaus übernommen. Die Partei, so zeigte er sich heute überzeugt, sei strukturell gut aufgestellt - und seit 2015 nicht nur im Gemeinderat, sondern auch in allen Bezirksvertretungen präsent. Christoph Wiederkehr bestätigte seine Kandidatur als Landessprecher und nannte auch bereits ein Ziel für die 2020 anstehende Wien-Wahl: ein noch besseres Ergebnis als 2015 zu erzielen.

Sowohl Meinl-Reisinger als auch Wiederkehr beteuerten heute, keine Koalition mit der FPÖ eingehen zu wollen, falls sich diese Frage nach der nächsten Wien-Wahl stellen sollte. "Es ist mir sehr wichtig, dass es keinen blauen Bürgermeister und keine blaue Regierungsbeteiligung geben wird", sagte Wiederkehr. Denn die NEOS würden anders als die FPÖ für Freiheit, Meinungsvielfalt und eine weltoffene Gesellschaft stehen.

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