Mehr Ausbildungsplätze für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein
Die Pandemie hat die Mängel der psychischen Versorgung bei Kindern sichtbargemacht. Mückstein ändert nun Ausbildungsschlüssel.

Um dem in der Corona-Pandemie sichtbar gewordenen Mangel an psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche zu begegnen, sollen nun mehr Ärzte in diesem Bereich ausgebildet werden.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hat dafür eine Novelle der Ärzte-Ausbildungsordnung vorgelegt, mit der der Ausbildungsschlüssel geändert wird.

Schlüssel adaptieren

Die bisherige Grundregel für alle Mangelfächer besagt, dass der Primarius sowie der erste Oberarzt insgesamt vier Personen ausbilden dürfen (Ausbildungsschlüssel 2:4). Danach darf jeder weitere Facharzt eine Person (Ausbildungsschlüssel 1:1) ausbilden. Künftig ist für das Sonderfach für Kinder - und Jugendpsychiatrie und Psychotherapeutische Medizin für jeweils zwei weitere Ausbildungsstellen immer nur ein Facharzt erforderlich. Somit besteht ein genereller Ausbildungsschlüssel von 1:2, wodurch die Versorgungsengpässe im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie verringert werden sollen.

Regelung befristet

Diese Regelung ist vorerst bis 31. Mai 2027 befristet und basiert laut Ministerium auf einer engen Zusammenarbeit mit der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) und der Österreichische Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie (ÖGKJP).

"Die psychischen Probleme von Kindern und Jugendlichen haben leider stark zugenommen. Hier müssen wir unbedingt gegensteuern, damit Kinder und Jugendliche gesund aus der Krise kommen", erklärte Mückstein dazu in einer Stellungnahme gegenüber der APA.

Erlass soll Mangel abflachen

Um mehr ausgebildete Kinder- und Jugendpsychiater zu bekommen, werde nun der Ausbildungsschlüssel geändert. "Derzeit bildet ein Psychiater einen künftigen Facharzt aus. Mit dem heutigen Erlass wird dieser Schlüssel geändert, umso mehr Ausbildungsplätze zu schaffen."

Der Gesundheitsminister verwies auch darauf, dass die Bundesregierung unter anderem beschlossen habe, 13 Mio. Euro bis Ende 2022 zur Bewältigung akuter psychischer Probleme von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stellen.

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