MedUni Wien: "Häupl-Freund" auf der Rektor-Liste

Forschung an der MedUni Wien: Wer nimmt im Chefsessel Platz?
Am Mittwoch beginnt das Hearing für den Chefposten an der MedUni Wien.

Am Mittwoch beginnt das Hearing für den Chefposten an der MedUni Wien. Sechzehn Personen haben sich beworben, zehn der sechzehn Personen werden zum Hearing zugelassen. Unter den Kandidaten befinden sich interessante Experten aus den USA, Deutschland und Australien. In Folge die vollständige Liste: Eduard Auff (Neurologe, AKH), Karin Gutierrez-Lobos (Psychiaterin, Vize-Rektorin MedUni Wien), Heinz Kölbl (Gynäkologe, AKH), Bruno Meiser (Herzchirurg, Leiter des Transplantationszentrums München), Markus Müller (Internist, Vize-Rektor), Jürgen Reichardt (Molekularbiologe, Australien), Emil Reisinger (Tropenmediziner, Uni Rostock) Harald Schmidt (Gesundheitsökonom, Ethiker, Uni Pennsylvania), Hans-Uwe Simon (Pharmazeut, Uni Bern), Michael Stampfer (Jurist, Wien).

An Letztgenanntem, dem Juristen aus Wien, entzündete sich im Vorfeld ein Streit. Der Vorsitzende des Uni-Rats der MedUni Wien, Ex-Wissenschaftsminister Erhard Busek, machte im KURIER-Interview publik, dass für Stampfer interveniert wurde, mit dem Argument, Stampfer sei "ein Freund des Bürgermeisters". Laut Busek erfüllt Stampfer die Ausschreibungsbedingungen nicht, weil eine Ausbildung in "Medizin oder einem verwandten Fach" verlangt war. Außerdem sagte Busek, "eine Freundschaft zu wem auch immer ist kein Qualitätsmerkmal". Der Aufschrei in der SPÖ und naher Kreise über Buseks Kritik war groß. Nun einigte man sich, die Zahl der Kandidaten für das Hearing von ursprünglich geplanten acht auf zehn aufzustocken, "sodass niemand behaupten kann, er hätte keine faire Chance bekommen".

Überläufer

MedUni Wien: "Häupl-Freund" auf der Rektor-Liste
ABD0031_20150327 - WIEN - ÖSTERREICH: Senol Akkilic während der Sitzung im Wiener Landtag am Freitag, 27. März 2015, im Rathaus. - FOTO: APA/HERBERT PFARRHOFER
Jene Funktionäre der Wiener SPÖ, die den grünen ÜberläuferSenol Akkilicauf dem Parteitag am kommenden Samstag gern von der Kandidatenliste gestrichen hätten, werden enttäuscht sein: Die Liste der SPÖ-Kandidaten für die Gemeinderatswahl wird dem Parteitag nicht zur Abstimmung vorgelegt. Das twitterte SPÖ-Wien-GeschäftsführerGeorg Niedermühlbichler,als er im Sonntag-KURIER von der innerparteilichen Kritik gelesen hatte. Statt auf dem Parteitag wird die Liste im nicht-öffentlichen Wiener Ausschuss abgestimmt. "Das war immer schon so", heißt es dazu in der SPÖ. Vom Statut ist diese Vorgangsweise gedeckt.

Akkilic hatte von den Grünen kein Fixticket in den Gemeinderat bekommen. Er lief zur SPÖ über und sicherte so die Mehrheit für das die SPÖ begünstigende Wahlrecht. Nun soll Akkilic ein SPÖ-Fixticket bekommen. Auf den Bezirkslisten, die bereits fertig sind, ist er nicht gereiht. Jetzt muss er es auf einen fixen Landeslistenplatz schaffen. Im Mai/Juni soll die Landesliste fertig sein.

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