"Königsdisziplin" Mathematik und Autoren-Kritik

Lehrern wollen Niveauverlust bei Matura vermeiden
Neues Format an den AHS - IG Autoren: Deutsch-Matura "immer problematischer".

Mit dem Fach Mathematik stand am Freitag die "Königsdisziplin" der heurigen Zentralmatura am Programm. In keinem anderen Fach setzt es traditionell so viele Fünfer auf die Klausuren - im Vorjahr wurde ca. jede fünfte Arbeit an einer AHS und jede siebente an einer BHS negativ bewertet. Erst die Einbeziehung der Jahresnote in die Maturanote "rettete" viele Schüler.

Die unterschiedlichen Ergebnisse an AHS und BHS liegen unter anderem an verschiedenen Aufgaben: Zwar erhalten an allen AHS die Schüler einheitliche Angaben, an den BHS sind diese aber ganz andere. Innerhalb der BHS-Matura wiederum gibt es einen für alle Schüler einheitlichen Teil und einen, der je nach Zweig in den verschiedenen Schultypen (HTL, Bildungsanstalt für Elementarpädagogik etc.) unterschiedlich ausgestaltet ist.

16 Punkte für "Genügend"

Nach dem schlechten Ergebnis des Vorjahrs wurde die AHS-Mathe-Matura ab heuer erleichtert: Bisher gab es einen Grundlagenteil sowie einen vertiefenden Teil mit komplexeren, textlastigeren Aufgaben, die mit jeweils 24 Punkten bewertet wurden. Für ein "Genügend" mussten im Grundlagenteil 16 Punkte erreicht (wobei auch vereinzelte "Bonuspunkte" in Teil 2 möglich waren) oder insgesamt 24 Punkte gesammelt werden, die genaue Ausdifferenzierung der positiven Note ergab sich dann im vertiefenden Teil.

Ab heuer bleibt zwar der Grundlagenteil unverändert (24 Aufgaben zu je einem Punkt), im textlastigeren vertiefenden Teil werden aber nur mehr zwölf Punkte vergeben - also insgesamt 36. Der Punkteanteil der komplexeren Aufgaben bei der Matura sinkt damit. In diesem vertiefenden Teil selbst gibt es dann eine Aufgabe mit vier unabhängig voneinander zu erreichenden Punkten sowie drei Aufgaben mit jeweils vier Punkten. Weiteres "Zuckerl": Innerhalb dieser letzten drei Beispiele gibt es auch eine "Best-Of-Wertung": Für die Benotung werden nur jene beiden herangezogen, in denen die meisten Punkte erzielt wurden. Ein "Genügend" erhält, wer 17 Punkte schafft. Ab 22 Punkten gibt es ein "Befriedigend", ab 27 ein "Gut" und ab 32 ein "Sehr Gut".

Unterdessen gibt es auch heuer wieder die traditionelle Kritik der IG Autorinnen Autoren an der Deutsch-Zentralmatura. Diese werde "immer problematischer", hieß es in einer Aussendung am Freitag. "Nach ein paar Jahren leidlich gelungener Aufgabenstellungen" habe das heurige Themenpaket mit der literarischen Aufgabe "einen neuen Tiefpunkt erreicht". Offenbar hätten kaum Schüler dieses gewählt, da andere Aufgaben wesentlich einfacher gewesen wären.

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