Manöverkritik an Kasernen-Politik

Manöverkritik an Kasernen-Politik
Die Pinkafelder fordern mehr Infos von der Gemeinde. Die Frage, was mit der Kaserne passiert, beschäftigt viele.

Für die kommenden Gemeinderatswahlen in Pinkafeld gibt es ein großes Thema: Was geschieht mit dem Areal der Kaserne Pinkafeld? Vor allem die ÖVP hat sich das groß auf die Fahnen geheftet und startete eine Initiative für die Nutzung des Areals. Ein Thema, das auch die Bevölkerung stark beschäftigt. "Ich möchte wissen, wie es weitergeht, was mit dem Gelände passiert", sagt etwa die Lehrerin Helga Tripammer: "Wir wohnen nämlich dort." Ins gleiche Horn stößt Christine Bogacs, die ebenfalls dort lebt. Auch für sie wäre es wichtig zu erfahren, wie es dort weitergeht. Denn das habe Auswirkungen auf alle Anrainer.

Wie berichtet, werden die Kasernen in Pinkafeld und Oberwart geschlossen. Die Mannschaften übersiedeln in die Kaserne nach Güssing, die derzeit großzügig ausgebaut wird. 2013, 2014 wird die Übersiedlung erfolgen. Das Bundesheer, sprich die Grundstücksverwertungsgesellschaft Sivbeg, will die beiden Kasernen abstoßen. "Wir sind an dem Areal interessiert, aber es wird auch eine Frage des Preises sein", sagt Pinkafelds SP-Bürgermeister Kurt Maczek. Der Preis wird von der Sivbeg erst festgelegt, wenn der Umsiedlungstermin feststeht. Geht es nach ihm, soll auf dem 40 Hektar großen Gelände Wohnraum geschaffen werden und auch ein Sicherheitszentrum für Feuerwehr und Polizei.

"Mir geht es um die Einbindung der Bevölkerung und die Initiierung eines Meinungsbildungsprozesses", beschreibt der ÖVP-Spitzenkandidat Fritz Luisser, Schulinspektor für die Berufsschulen, die von seiner Fraktion gestartete Initiative. Nach den harten Bandagen zwischen ÖVP und SPÖ in der Vergangenheit setzt  Luisser nach eigenem Bekunden nun auf Sachlichkeit. Daher hat man eine Befragung der Bevölkerung gestartet und will mit Sachthemen bei der Wahl punkten. Helga Tripammer ortet in ihrem Wohnbereich bei der Kaserne ein Verkehrsproblem: "Wir haben zwar eine eigene Autobahnauffahrt in Pinkafeld, die meisten, die Richtung Wien unterwegs sind, fahren aber über Pinggau-Friedberg auf und fahren bei uns vorbei."

Mehr Kommunikation seitens der Gemeinde wünscht sich der Unternehmer Martin Tripamer, der in Pinkafeld eine Fahrschule betreibt: "Aus dem Rathaus erfährt man kaum etwas. Ich würde mir mehr Volksnähe wünschen. Es gibt moderne Kommunikationsmittel wie Bloggs, wo es kein Problem sein dürfte, die Menschen zu informieren." Ein Unternehmer-Stammtisch wäre auch eine feine Sache, meint Tripamer.

Allgemein beklagt der Fahrschulbesitzer ein nicht gerade unternehmerfreundliches Klima in Pinkafeld. "Egal, wer etwas plant oder vor hat. Zuerst wird das Ganze misstrauisch bis ablehnend betrachtet." Das mache gerade im innerstädtischen Bereich Investitionen nicht gerade leicht. Während es bei Großbetrieben breite Unterstützung gebe, fällt diese bei Kleinunternehmern  bescheiden aus.

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