"Die Politik der Abschottung muss ein Ende haben"
Menschenrechtsorganisationen hatten über soziale Netzwerke zum "Stillen Gedenken" in Wien aufgerufen.
Eine Minute lang war es still: Zwischen Innen- und Außenministerium, also dort, wo die österreichische Flüchtlingspolitik primär gestaltet wird, sammelten sich am Montag um 18 Uhr geschätzte 2000 Menschen, um der toten Flüchtlinge zu gedenken – und um ein Umdenken in der EU-Flüchtlingspolitik einzufordern.
Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen hatten über soziale Netzwerke zum "Stillen Gedenken" aufgerufen. Mehrfach brandete Applaus für die Redner auf. Vor allem für Elias Bierdel. Der deutsche Aktivist landete einst vor einem italienischen Gericht, weil er in Seenot geratene Flüchtlinge an Land gebracht hatte. Er sprach von einer "täglichen Katastrophe" und von einer Gesellschaft, die es sich angewöhnt habe, wegzuschauen. "Die Politik der Abschottung muss ein Ende haben."
Teilnehmer forderten auf Schildern "Nicht Grenzen, Menschen schützen". Ein seeuntaugliches Schlauchboot sollte andeuten, wie gefährlich die Überfahrt ist.
Bundespräsident Heinz Fischer, der ebenfalls auf der Bühne war, sprach schon am Nachmittag von einem "unaufschiebbaren Thema". Im Publikum befanden sich Bundeskanzler auch Werner Faymann sowie zahlreiche Bundes- und Wiener Landespolitiker.
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