Schramböck: "Es braucht wirtschaftlichen Lawinenschutz"

Bis Ende des Jahres werden 500.000 Arbeitslose erwartet, das entspricht dem Rekord-Wert des Frühjahres.

Mehr Arbeitslose wegen Lockdown - und Gegenmaßnahmen

Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) erwartet rund 500.000 Arbeitslose bis Ende des Jahres. Im Oktober waren rund 424.00 Personen in Österreich ohne Job, derzeit sind es 437.000, 133.000 Menschen befinden sich in Kurzarbeit. Die Coronakrise inklusive zweitem Lockdown und die traditionelle höhere Winterarbeitslosigkeit - etwa am Bau - lassen die Zahlen weiter steigen. Die krisenbedingte Arbeitslosigkeit im November und Dezember werde im Vergleich zu Ende Oktober um 20.000 auf 90.000 steigen, sagte Aschbacher am Montag in Wien.

Gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ebenfalls ÖVP) erklärte sie heute, Dienstag, die aktuellen Entwicklungen und die Pläne der Regierung, um hier entgegenzuwirken.

So werde etwa die Corona-Arbeitsstiftung breiter unterstützen, als erwartet. Statt den angedachten 100.000 Personen könnten durch die Stiftung bis zu 117.000 Personen aus- und weitergebildet werden. Auch bei der Berufsorientierung und Qualifikationsmaßnahmen währen der Kurzarbeit - der KURIER berichtete - werde das AMS unterstützen. 

Die Arbeitsministerin richtete eine Bitte an die Bevölkerung: "Mitanzupacken und bereit zu sein für Aus- und Weiterbildungen, und vielleicht auch einen Job anzunehmen z.B. als Corona-Helfer im Contact-Tracing, beim Roten Kreuz oder im administrativen Bereich."

Schramböck erklärte, sie sei zuversichtlich, die Unternehmen gut durch den Winter zu bringen. Sobald ein Impfstoff da sei, werde es wieder steil bergauf gehen, das habe man gestern ja bereits an den Börsen gesehen, als ein Durchbruch bei der Entwicklung des Impfstoffes bekannt wurde. 

Sie sei stolz, dass auch ein österreichisches Unternehmen hier beteiligt sei, sagte die Wirtschaftsministerin. Auch dieses Unternehmen sei durch Forschungsförderungen unterstützt worden. Das zeige, wie wichtig es ist, Vorbereitungen zu treffen, um dann auch in Krisenzeiten Unternehmen zu haben, die innovativ sind und Neues umsetzten können. Das, gemeinsam mit der digitalen Transformation, mache auch den Standort stabiler, erklärte Schramböck. 

Noch sei die Pandemie aber nicht vorüber. Die Infektionen seien vergleichbar mit einem Schneeball, der, wenn er nicht gestoppt wird, zur Lawine wird. Und nun brauche es einen wirtschaftlichen Lawinenschutz.

Hier gebe es Maßnahmen, die sich bewehrt haben, die nun länger zur Verfügung stehen werden. Darüber hinaus brauche es aber auch weitere Maßnahmen wie den 80 Prozent Umsatzersatz. Hierbei würden die ersten Zahlungen in Kürze fließen, erklärte Schramböck. Das sei auch wichtig, weil die Auszahlung des Weihnachtsgeldes bevorsteht. Bei der Auszahlung des Umsatzersatzes sei Österreich viel schneller als Deutschland, das bei der Umsetzung noch nicht so weit sei.

Zwar werde die Pandemie nicht spurlos an der Wirtschaft vorbeigehen, die Auswirkungen der zweiten Welle werden aber geringer sein als jene der ersten Welle, schloss die Wirtschaftsministerin.

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