Regierung plant Coaching für Jugendliche mit psychischer Belastung

Regierung plant Coaching für Jugendliche mit psychischer Belastung
Das Jugendcoachingprogramm wird 2022 ausgebaut und inhaltlich erweitert.

Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP), Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) informieren in einer gemeinsamen Pressekonferenz über die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt und stellen die geplanten Maßnahmen für Jugendliche vor. 

Diese Woche waren rund 337.000 Menschen arbeitslos, 407 arbeitslos oder in Schulungen. Der Trend, den man erwarten dürfe, hänge von der Pandemie ab, sagte der Arbeitsminister. Sollte es keine weiteren Einschränkungen geben, sei man optimistisch. Bemerkenswert sei, dass die Arbeitslosigkeit mit derzeit 406.987 arbeitslos gemeldeten Personen inklusive Teilnehmerinnen und Teilnehmern an AMS Schulungen um knapp 23.700 Personen unter dem Niveau der Vergleichswoche 2019 liegt", erklärte Kocher.

Bei der Jugendarbeitslosigkeit hätten nur vier andere EU-Länder eine geringere Rate. Dennoch seien junge Menschen von den Folgen der Krise auf den Arbeitsmarkt besonders betroffen und würden oft vergessen, hielt der Arbeitsminister fest. Auch die psychischen Folgen seien für sie enorm - auch durch das Versäumen von Erlebnissen wie der Maturareise, Feiern oder das Verschieben von Auslandsaufenthalten.  

Ein wichtiges Instrument, um Jugendliche, die ihre Ausbildung abgebrochen haben, wieder in Ausbildung zu bringen, sei das Jugendcoaching. Eine Evaluierung zeigt: 50 Prozent jener, die am Jugendcoaching teilgenommen haben, waren innerhalb eines Jahres wieder in Ausbildung. Ohne das Coaching seien es nur 17. Prozent. 

Derzeit gebe es aber immer wieder "Schnittstellenproblematiken" - etwa mit dem AMS, räumte Kocher ein. Hier gebe es noch Verbesserungspotenzial. 

"Es geht um alle Jugendlichen, weil sie sind unsere Zukunft", sagte Mückstein. "Wir müssen ihnen Werkzeuge in die Hand legen, damit sie sich selber eine gute Zukunft aufbauen können."

Bei Jugendlichen aus Sonderschulen sei der Rückkehr in die Ausbildung durch das Jugendcoaching zwanzig Mal höher als ohne. Auch bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund seien die Erfolgszahlen überproportional. 

Wichtig sei auch gewesen, das Coaching während der Pandemie digital anzubieten. 

2022 wird das Jugendcoaching nun erweitert. Es gibt etwa ein Pilotprojekt für Jugendliche mit psychischen Belastungen. 

Es sei für Jugendliche extrem wichtig, einen geregelten Tagesablauf zu haben und gebraucht zu werden. Ergänzte Plakolm. Jeder Jugendliche, der weder in Ausbildung sei, noch einen Job habe, sei einer zu viel. 

Zur Impfpflicht sagte Kocher, es gelte zwar 3G am Arbeitsplatz als unterstes Sicherheitsnetz, immer mehr Unternehmen würden aber geimpfte Mitarbeiter wollen. Darum gebe es für sie auch die Möglichkeit, bei Einstellung nach dem Impfstatus zu fragen.

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