Laptops für alle: Digitalisierungsschub für Österreichs Schulen
Eine "große Veränderung" für die heimischen Schulen hat Bundeskanzler Sebastian Kurz schon am Dienstag bei der Regierungsklausur angekündigt. Heute präsentierte er gemeinsam mit Unterrichtsminister Heinz Faßmann und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck die konkreten Pläne. 200 Millionen Euro werden bis 2022 zur Verfügung gestellt.
Laptops für Schüler, aber nicht gratis
Im Zentrum steht ein 8-Punkte-Plan zur Digitalisierungs-Reform, wie Kurz sagte. Er erinnerte an das Gratis-Schulbuch aus der Kreisky-Ära. Der nächste große Schritt sei nun die Ausstattung der Schüler mit Computern und Laptops. Diese Schulpläne seien auch eingebettet in die Gesamtreform zur Digitalisierung Österreichs.
Faßmann will den Schwung nutzen, der sich aus dem "Distance-Learning" in der Corona-Krise ergeben hat. Analoge Klassenbücher oder Mitteilungshefte sollen der Vergangenheit angehören. Eltern könnten in Zukunft eine SMS erhalten, wenn ihr Kind nicht an der Schule auftaucht, sagte der Minister. Und: Neben der Ausstattung mit neuer Hardware gehe es auch um die Inhalte und neue Software. Lern-Apps werden geprüft und mit einem Gütesiegel versehen.
Aber, entscheidend ist wohl die Infrastruktur: Erst 65 Prozent der Schulen haben heute eine Glasfaser-Breitband-Anbindung und erst 55 Prozent der heimischen Schulen haben WLan im Haus. Das soll sich in den nächsten Jahren ganz klar ändern.
Digitales Klassenzimmer: Laptops und Tablets für Schüler
Für die Endgeräte der Kinder und Jugendlichen werden sozial gestaffelt Beiträge von den Eltern verlangt werden, so Faßmann. Die Laptops sollen auch möglichst einheitlich an jeder Schule sein, um technische Probleme möglichst hintanzuhalten. Im übernächsten Schuljahr 2021/2022 soll die Ausrollung starten. In den darauf folgenden vier Jahren soll dann die gesamte Sekundarstufe mit neuen Geräten ausgestattet sein. Die Kosten stehen noch nicht fest, aber es soll sich "jeder leisten können", versprach der Minister. Die Details des Planes werden jedoch erst in den kommenden Monaten ausgearbeitet.
Schramböck betonte in ihrem Statement die enge Verknüpfung zwischen Bildung und Digitalisierung: "Wir legen einen Grundstein für eine neue Bildung in der digitalen Welt. Das digitale Klassenzimmer ist die Eintrittskarte in ein erfolgreiches und spannendes Berufsleben." 20.000 neue Jobs entstehen jedes Jahr im Digitalisierungsbereich.
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