Zusätzlich sollen Programmieren sowie das Übersetzen von Sachverhalten in informatische Programmiersprachen vermittelt werden. Außerdem sollen die Schüler einen klimabewussten Umgang mit digitalen Geräten und dem Internet lernen.
Mit dem Erstellen eines ersten Lehrplanentwurfs war eine Gruppe von Experten aus dem Bereich der Universitäten und Pädagogischen Hochschulen betraut. Ausgerechnet diese Experten zeigen sich nun aber besorgt darüber, wie ihre Vorschläge im Ministerium weiterverarbeitet wurden.
Der Begutachtungsentwurf weise gegenüber der Expertenfassung "viele Veränderungen auf, sodass der für den Kompetenzerwerb vorgeschlagene Lehrplan-Aufbau über die verschiedenen Schulstufen hinweg zerstört wurde“, sagt die Medienkulturwissenschafterin Petra Missomelius. Sie war Leiterin der Arbeitsgruppe zur Erstellung des Lehrplans. Dies betreffe besonders den Umstand, "dass Informatik-Inhalte ohne Rücksprache mit der Expertengruppe gesellschaftsbezogene, soziale, gestalterische u. a. Perspektiven des Lehrplans verdrängt haben“.
Dabei wäre es laut Missomelius wichtig, den neuen Pflichtgegenstand interdisziplinär zu gestalten. "Bei der Umsetzung des Lehrplans sind neben informatischen etwa auch philologische und künstlerisch-kreative Herangehensweisen gefragt.“
Auch die Schüler selbst wollen ja vor allem Fähigkeiten erlernen, die sie im Alltag brauchen, wie jüngst eine Studie der Stiftung Wirtschaftsbildung gezeigt hat. Dazu zählen etwa Kommunikationsfähigkeiten und soziale Kompetenzen.
Spannend sei nun, wie die Interdisziplinarität in der Lehrer-Aus- und -Weiterbildung angegangen wird – "oder ob man doch im traditionellen Schubladendenken verbleibt“, sagt Missomelius.
Die Neos kritisieren, dass bis jetzt nicht klar sei, wer das neue Pflichtfach überhaupt unterrichtet. Denn: "Eine verpflichtende digital-didaktische Fortbildung für alle Lehrkräfte wird vom Bildungsministerium kategorisch abgelehnt“, sagt die pinke Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre. Ein neues Fach einzuführen, ohne die Lehrer mit entsprechenden Ressourcen und Kenntnissen auszustatten, sei "eine Farce“.
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