Haslauer ortet bei Burgstaller "Torschlusspanik"

APA11973688-5 - 29032013 - SALZBURG - ÖSTERREICH: ZU APA 0028 II - Wilfried Haslauer, Salzburgs LH-Stv. und Spitzenkandidat der ÖVP bei der Landtagswahl am 05. Mai 2013 in Salzburg, während eines Interviews mit der APA - Austria Presse Agentur am Montag, 18. März 2013, in Salzburg. APA-FOTO: FRANZ NEUMAYR
Der VP-Chef meint, die Landeschefin kaschiere Führungsschwäche mit Beleidigungen.

Salzburgs VP-Chef Wilfried Haslauer habe das Land im Stich gelassen, weil er die vorgezogene Landtagswahl initiiert habe. Er sei „ein destruktiver, an persönlicher Macht orientierter Mensch“, sagte Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller in einem KURIER-Interview.

Der Betroffene will das nicht auf sich sitzen lassen: „Das ist Unsinn und Torschlusspanik. Es ist persönlich beleidigend, aber das nehme ich nicht sehr ernst. Wenn Frau Burgstaller ihre Führungsschwäche mit Verbalinjurien zu kaschieren versucht, ist es ihre Sache. Mein Stil ist es nicht“, sagt Haslauer zum KURIER.

Er sei stets „ein äußerst konstruktiver Partner“ in der Regierung gewesen. „Aber wenn ein Finanzskandal derartigen Ausmaßes eintritt, muss es politische und inhaltliche Konsequenzen geben. Die politische Konsequenz ist, dass sofort eine neue Regierung ans Werk muss, wir können uns nicht über ein Jahr Stillstand leisten (regulärer Wahltermin: 2014).“ Daher habe es die Entscheidung für eine vorgezogene Wahl gegeben, der letztlich alle Parteien zugestimmt hätten.

Haslauer hofft natürlich, dass die VP Erste und er Landeshauptmann wird. Was ist, wenn der Schuss nach hinten losgeht, weil die VP die Initialzündung für die Wahl gegeben hat? In Umfragen liegen Rot und Schwarz Kopf-an-Kopf. „Ich weiß, dass es ein Risiko ist, aber es geht um politische Hygiene.“ Wenn die ÖVP Zweite wird, will sich der Frontmann aus der Politik zurückzuziehen.

Koalitionsvarianten

Auf Koalitionsspekulationen will er sich nicht einlassen. „Das hängt davon ab, was sich rechnerisch ausgeht.“ Würde er mit der FPÖ koalieren? „Im Grunde genommen ist jede Partei, die im Landtag vertreten ist, innerhalb des Verfassungsbogens.“ Auch mit der SPÖ würde er wieder kooperieren – ohne Burgstaller, aber sie würde als Zweite ohnedies die Politik verlassen.

Wer trägt die Schuld am Finanzskandal? „Die politische Verantwortung liegt eindeutig bei der SPÖ. Es gibt auch einen rechtlichen Teil, den haben Staatsanwaltschaft und Gericht zu klären.“ Hat die ÖVP keine Mitverantwortung, immerhin sitzt sie auch in der Regierung? Haslauer sagt dazu: „Die politische Mitverantwortung liegt vielleicht in der Frage: Haben wir dem Koalitionspartner und den Beamten zu sehr vertraut?“

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