Kurz und Strache verteidigen Rückkehr zu Schulnoten
Die Bundesregierung präsentiert am Montag ihr "Pädagogik-Paket" und wird es anschließend in dieser Woche in Begutachtung schicken. Es bedeutet unter anderem, dass es wieder Ziffernnoten ab der zweiten Klasse Volksschule geben wird und auch das "Sitzenbleiben" ab der zweiten Klasse wieder möglich wird. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erhofft sich dadurch eine leistungsorientiertere Ausbildung, wie er am Sonntag sagte. Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache lobte die baldige Rückkehr zu Schulnoten.
Wie der KURIER berichtete, wird auch die Notengebung an der Neuen Mittelschule (NMS) reformiert. Derzeit gibt es eine siebenteilige Notenskala, diese soll wieder zurückgesetzt werden auf die Notenskala von 1 (Sehr gut) bis 5 (Nicht genügend).
Außerdem sollen die Schulreifekriterien – was ein Kind können muss, um an einer Volksschule aufgenommen zu werden – zwischen den neun Bundesländern vereinheitlicht werden. Derzeit sind die Bedingungen für die Schulreife sehr unterschiedlich.
In wesentlichen Punkten macht Türkis-Blau damit von der SPÖ forcierte Bildungsreformen und -projekte rückgängig. Das – nun bald auslaufende – Aus für die Volksschulnoten war etwa Teil des Grundschulreformpakets der damaligen roten Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Bisher gilt, dass erst in der vierten Klasse verpflichtend Ziffernnoten vergeben werden müssen, alternativ ist in den ersten drei Schulstufen etwa eine verbale Beurteilung möglich.
Strache sieht "Irrwege"
Kurz sagte, man wolle für die Schullaufbahn der Kinder "ein modernes Bildungssystem sicherstellen". "Die Talente und Interessen der Kinder müssen stärker gefördert und Defizite rechtzeitig gezielt ausgebessert werden. Nach den Deutschklassen setzen wir nun mit dem Pädagogik-Paket einen weiteren Schritt für eine bessere und leistungsorientierte Ausbildung der Schülerinnen und Schüler."
Mit der "versprochenen Wiedereinführung der Schulnoten kehren wir zum bewährten System zurück und beenden die gescheiterten Irrwege der letzten Jahre", sagte Strache. Er verwies darauf, dass heute mehr als 20 Prozent aller Pflichtschüler nicht mehr sinnerfassend lesen können: "Hier darf nicht länger zugesehen werden, wie Kindern ihre Zukunft genommen wird."
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) wird das Paket am Montag in einer Pressekonferenz vorstellen.
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