Kurz: „Europa ohne Juden ist nicht mehr Europa“

Bundeskanzler Sebastian Kurz mit dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch.
EU-Ratsvorsitzender Sebastian Kurz und der European Jewish Congress laden am 20. November zu einer Antisemitismus-Konferenz ein.

Der Anschlag eines Rechtsextremen auf die Synagoge in Pittsburgh am 27. Oktober mit elf Toten hat das Gefahrenpotential antisemitischen Denkens in Erinnerung gerufen.

„Wir haben keine Angst, aber wir sind uns der vielfachen Bedrohungen bewusst“, sagt der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch. „Im Vergleich zu anderen Städten Europas ist jüdisches Leben in Wien relativ sicher, ganz besonders dank der Polizei und unserer eigenen Sicherheitskräfte. Jede Schule, jede Synagoge und andere Einrichtungen der IKG werden geschützt. Das ist traurig, aber eine Notwendigkeit“, fügt der IKG-Chef hinzu.

Gerade Pittsburgh zeige aber auch, wie wichtig es sei, präventiv „den Hass schon dann zu bekämpfen, wenn er nur in Worten verbreitet wird. Erst kommt das Wort, dann die Tat“, erklärt Deutsch.

Vor dem Hintergrund des Pittsburgh-Attentats und zunehmender Vorfälle gegenüber Juden in EU-Staaten organisiert Bundeskanzler Sebastian Kurz als EU-Ratsvorsitzender am 20. und 21. November – gemeinsam mit dem European Jewish Congress – eine große Konferenz in Wien.

Dabei sollen Strategien und Erfahrungen im Kampf gegen Antisemitismus ausgetauscht werden. „Wir müssen alles tun, um alle Formen des Antisemitismus zu bekämpfen“, sagt Kurz: „Ein Europa ohne Jüdinnen und Juden ist nicht mehr Europa.“

Eingeladen sind Vertreter jüdischer Gemeinden aus EU-Mitgliedsländern, der American Jewish Congress, Vertreter Israels sowie der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde von Pittsburgh.

Rendi-Wagner strebt weiter eine Volksabstimmung an

SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner ist besorgt über zunehmenden Antisemitismus.

SPÖ fordert konkrete Ergebnisse

Auch SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner fordert im Kampf gegen Antisemitismus die Politik auf, „den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Der Dialog ist wichtig, aber genauso wichtig sind konkrete Ergebnisse.“

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