Kurz bei Guterres in NY: Lob für Pandemie-Strategie, Migrationsthema ausgespart

Kurz bei Guterres in NY: Lob für Pandemie-Strategie, Migrationsthema ausgespart
Beim Besuch im Hauptquartier in New York gab es viel Lob für Klimapolitik, Pandemie-Management und UN-Standort in Wien. Migration war kein Thema.

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Zentrales Thema des gut halbstündigen Gesprächs zwischen Bundeskanzler Sebastian Kurz und UN-Generalsekretär Antonio Guterres in New York war naturgemäß die Corona-Pandemie. Ausdrücklich bedankte sich Guterres beim Kanzler für das Handling der Krise und die gute Zusammenarbeit.

Insbesondere dafür, dass Österreich die UNO-Mitarbeiter und deren Familienangehörigen „mitgeimpft“ hat. Generell äußerte er sich sehr anerkennend über den UN-Standort in Wien.

Kurz bei Guterres in NY: Lob für Pandemie-Strategie, Migrationsthema ausgespart

Eine Million Dosen

Kurz sprach mit Guterres auch über die Unterstützung Österreichs für die COVAX-Initiative der WHO, die sich für die globale Bereitstellung von Impfstoffen einsetzt. Zusätzlich spendet Österreich eine Million überzählige Impfdosen an den Westbalkan.

Dies sei ihm besonders wichtig, so der Kanzler: erstens, weil Österreich dieser Region eng verbunden sei; und zudem gehe es hier – anders als bei COVAX – nicht um finanzielle Unterstützung, sondern um ganz konkrete Impfdosen, die dann eben zur Verfügung stünden. Die Dosen für den Westbalkan sind hauptsächlich solche des Herstellers Astra Zeneca, weil diese, so Kurz, „bei uns nur noch eingeschränkt verwendet“ werden.

Kurz unterstrich nach dem Treffen mit Guterres gegenüber Journalisten auch die Bedeutung, die der UN-Standort Wien für Österreich habe. Dies bedeute eine „besondere Ehre“, man sei dadurch „näher dran“. Überdies aber stelle der Amtssitz auch mit seinen 18.000 Mitarbeitern plus Familien einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor dar.

Lob für Klimapolitik

Abgesehen von der Pandemie war der Klimawandel Thema der Unterredung. Der UN-Generalsekretär fand lobende Worte für die einschlägigen Anstrengungen Österreichs, die ambitionierter seien als die der EU: Klimaneutralität bis 2040 und Umstellung auf hundert Prozent Ökostrom.

Die österreichische KIimapolitik stoße auch in vielen anderen Ländern auf Interesse. So habe etwa die kolumbianische Vizepräsidentin Lucia Ramirez Blanco bei einem Treffen am Montag im UNO-Hauptquartier Interesse an der österreichischen Wasserkraft-Technologie gezeigt, berichtete Kurz.

Migration kein Thema

Der frühere sozialistische portugiesische Premierminister Guterres wurde erst kürzlich für eine zweite fünfjährige Amtszeit bestätigt. Kurz rechnet nicht mit wesentlichen Änderungen in der Amtsführung in der zweiten Periode.

Ob der – bekannt migrationsfreundliche – Guterres Kurz wegen dessen restriktiven Kurses in dieser Frage kritisiert habe? „Das war überhaupt kein Thema“, so der Kanzler.

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Heute, Dienstag, hält Kurz eine Rede beim UNO-Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) zum Thema Nachhaltigkeit.

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