Kurz macht Stimmungstest in den Ländern: In Tirol wird es spannend

Kurz macht Stimmungstest in den Ländern: In Tirol wird es spannend
Erster Stopp wird das Ländle sein. Am Donnerstag geht es dann nach Tirol, wo die Opposition seit Wochen politische Konsequenzen fordert.

Wenn man so will, hat Sebastian Kurz auch eine Art von „Homeoffice“ hinter sich. Ist es der Kanzler doch gewohnt, pro Jahr mindestens einmal die Welt zu umrunden, wenn man seine Flugkilometer addiert.

Seit drei Monaten hat er das Bundeskanzleramt wegen der Corona-Krise als Arbeitsplatz nicht verlassen – dafür gab es 75 Regierungspressekonferenzen, die keinem entgangen sind, und Kurz absolvierte 80 Videokonferenzen.

Am Montag scheint auch seine Quarantäne beendet. Kurz will sich im Land umhören, wie die Stimmung ist. Da wird er nicht nur Positives hören. Sein erster Weg führt am Mittwoch ins Kleinwalsertal. Es ist aufgrund der Erreichbarkeit nur über Deutschland besonders von den Corona-bedingten Grenzschließungen betroffen. Kurz wird sich dort gemeinsam mit Landeshauptmann Markus Wallner und Staatssekretär Magnus Brunner ein persönliches Bild von der Situation machen und aufgrund der weiterhin geltenden Versammlungsbeschränkungen eine kleine Runde von Gemeindevertretern treffen – natürlich unter Einhaltung der Corona-Regeln.

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Erster Stopp in Vorarlberg bei Landeshauptmann Markus Wallner.

In den Tourismus-Zentren

Am Donnerstag wird Sebastian Kurz Besuchstermine in Tirol absolvieren – und das wird spannend. Denn dass Ischgl in Deutschland und in den skandinavischen Ländern nun das Negativ-Image hat, eine Corona-Virenschleuder gewesen zu sein, wird vor allem auf das Versagen der Tiroler Behörden und Gier der Hoteliers in den Skizentren zurückgeführt.

Die Opposition in Tirol, allen voran Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer, fordert seit Wochen, dass es politische Konsequenzen geben sollte. Der Ruf nach einer Aufarbeitung der Behördenfehler wird von Tirols Landeshauptmann Günther Platter, aber auch Kurz negiert. Für den Kanzler war nicht Ischgl, sondern vielmehr München für die Verbreitung des Corona-Virus verantwortlich. Auch die Grenzöffnungen zu Deutschland sind stark vom Ischgl-Skandal geprägt, führen die deutschen Spitzenpolitiker immer wieder an: „Ischgl darf nicht nochmals passieren“. Tirol ist von der Arbeitslosigkeit ganz besonders betroffen, eine Grenzöffnung wäre hier essenziell.

Vorarlberg und Tirol werden haben nicht die einzigen Stopps bleiben. In den kommenden Wochen möchte Kurz alle Bundesländer besuchen und dabei Gespräche mit Vertretern aus Gesundheit über Wirtschaft, Sport, Kultur und Sicherheit führen.

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