KURIER-OGM-Umfrage: "Klimabonus hatte fast keine Relevanz“

Werner Kogler und Karl Nehammer sitzen nebeneinander vor einer Holzwand.
41 % sind für eine soziale Staffelung des Klimabonus – 36 % wollen ihn abschaffen. Vertrauen in das Pensionssystem ist zweigeteilt. Gros will im Alter nicht arbeiten, sorgt bereits finanziell vor.

Fünf Jahre – und damit die ganze Legislaturperiode – hat das „Beste aus beiden Welten“, die türkis-grüne Koalition, angedauert. 

Abseits der vielfach kritisierten „Gießkannen“-Politik, die zum eklatanten Budgetdefizit führte, erachten 38 Prozent der von OGM für den KURIER Befragten (1.070 Wahlberechtigte/ Schwankungsbreite: +/– 3,0 %) die Abschaffung der kalten Progression für die beste Maßnahme der Regierung. 

Eine Umfrage zeigt die beliebtesten Maßnahmen der Regierung in Österreich.

Das Klimaticket rangiert mit 21 % auf Platz 2, weit abgeschlagen der Klimabonus, den nur 4 % der Befragten als gelungen erachten. „An diesem Ergebnis zeigt sich“, sagt OGM-Chef und Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer, „dass der Klimabonus fast keine Relevanz hatte“. 

Eine KURIER-OGM-Umfrage zur Zukunft des Klimabonus und zur Einführung des Plastikpfands.

41 % sprechen sich dafür aus, dass der teure Klimabonus (2022-2025: über 4 Milliarden Euro) künftig sozial gestaffelt werden soll. 36 % sind – wie derzeit auch von Experten vorgeschlagen – für dessen gänzliche Abschaffung. Und das, so Bachmayer, „obwohl die Berichte von Pleiten und Budgetproblemen die Konsumenten vorsichtiger bei ihren eigenen Ausgaben sein lassen.“ 48 % geben an, 2025 gleich viel Geld wie 2024 ausgeben zu wollen – 41 % weniger.

Eine KURIER-OGM-Umfrage zur Zukunft des Klimabonus und zur Einführung des Plastikpfands.
Eine Umfrage zeigt die finanziellen Pläne der Österreicher für 2025 im Vergleich zu 2024.

Verzichten will man wenn, dann bei Gelegenheitskäufen (33 %) und einmaligen Anschaffungen (28 %) – am wenigsten bei Versicherungen (16 %). Um im Alter finanziell abgesichert zu sein, sorgt die Mehrheit der Befragten (55 %) privat vor. Mit ein Grund: 52 % halten ihre Pension für sicher bzw. eher/sicher – 48 % gehen indes davon aus, dass ihre Pension eher unsicher/unsicher sein wird. „Das Vertrauen in das Pensionssystem ist innerhalb der Parteien und der Altersgruppen geteilt“, so Bachmayer. 

Eine KURIER-OGM-Umfrage zeigt Daten zu Arbeitsplatz, Altersvorsorge und Pension in Österreich.

FPÖ- und Neos-Wähler seien deutlich skeptischer, was ihre Altersvorsorge betrifft. Zudem: „Zwei von drei unter 30-Jährigen, die im Erwerbsleben stehen, halten ihre spätere Pension für unsicher.“

20 % geben an – wie von den Parteien derzeit auch propagiert – im Alter weiter arbeiten und etwas dazuverdienen zu wollen. „Die Mehrheit aber“, so der OGM-Chef angesichts eines Votums von 61 %, „denkt nicht daran, nach dem Pensionsantritt weiter zu arbeiten“. 66 % der SPÖ-Wähler, gefolgt von Wählern der ÖVP (65 %), der FPÖ (62 %) und der Grünen (60 %) denken nicht an weitere bezahlte Tätigkeiten im Alter. Anders die Einstellung der Neos, deren Wahlkampfthema auch die Pensionen waren. 44 % der Neos-Sympathisanten wollen im Alter weiterarbeiten.

Kommentare