"An den Pranger gestellt": Kurz kritisiert Umgang mit Pilnacek

Christian Pilnacek verstarb 60-jährig.
Nach dem Tod von Sektionschef Christian Pilnacek übt Sebastian Kurz in einem Posting scharfe Kritik am Umgang mit dem Spitzenbeamten.

Nach dem Tod des prominenten Sektionschefs Christian Pilnacek hat Altkanzler Sebastian Kurz (ÖVP) scharfe Kritik am Umgang mit dem Spitzenbeamten geübt. In einem Posting schreibt der frühere ÖVP-Chef, die Auseinandersetzungen in der Justiz seien in eine Schlacht ausgeartet, in der Pilnacek unter anderem durch die Veröffentlichung privater Nachrichten diskreditiert worden sei.

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Pilnacek selbst habe sich nie dieser Methoden bedient, schreibt Kurz: "Im Gegenteil, er hat das zutiefst abgelehnt." Der Jurist habe sich nie an Menschenjagden beteiligt, sondern immer auf Objektivität gepocht.

"Macht einen nachdenklich"

"Wenn sich jemand das Leben nimmt, ist das ein Ergebnis extremer Verzweiflung. Mitzuerleben, dass ein lebensfroher und geselliger Mensch sowie ausgewiesener Top-Jurist keinen anderen Ausweg mehr sieht, schmerzt ungeheurlich. Und vor allem: Es macht einen nachdenklich", schreibt Kurz weiter.

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"Öffentlich gedemütigt"

Pilnaceks Anliegen sei es gewesen, dass der Respekt vor jedem einzelnen und nicht die ausgelebte Respektlosigkeit im Mittelpunkt stehe: "Denn obwohl wir uns in Österreich gerne dafür rühmen, ein entwickelter Rechtsstaat zu sein, der die Menschenrechte hoch hält, werden manche so behandelt, als lebten wir noch im Mittelalter, wo Menschen an den Pranger gestellt und öffentlich gedemütigt werden."

Leitartikel: Die Lehren aus dem Fall Pilnacek

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