Die Lehren aus dem Fall Pilnacek

Justizpalast
Der Tod des mächtigen Justizsektionschefs wirft ein bezeichnendes Licht auf den politmedialen Betrieb des Landes.
Rudolf Mitlöhner

Rudolf Mitlöhner

Zuletzt war es ruhig geworden um Christian Pilnacek. Sein tragischer Tod lenkt schlagartig noch einmal das Licht auf eine der schillerndsten, umtriebigsten Figuren des österreichischen politischen Systems der jüngeren Vergangenheit. Mit Sicherheit war er einer der brillantesten Köpfe der heimischen Justiz (was ihm selbst seine Gegner bescheinigten), ein Unangepasster, ja, wohl auch ein Grenzgänger – jedenfalls aber einer, der aus dem grauen Einerlei des Betriebs um Längen herausragte.

Christian Pilnacek war bekanntermaßen einer der Lieblingsfeinde von Justizministerin Alma Zadić und der von ihr stets vehement verteidigten WKStA. Das bedeutet nicht, dass man dem mächtigen, einflussreichen und gewiss auch eitlen Sektionschef nichts vorwerfen hätte können, dass er keine Fehler begangen hat. Aber es ist doch bezeichnend, dass ausgerechnet einer wie er als beruflich zerstörte Existenz frühzeitig endet.

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