"Aula"-Eigentümer wollen Zeitschrift neu aufstellen
Die Zeitschrift "Aula" will sich nach gehäufter Kritik an rechtsradikalen Beiträgen inhaltlich und personell komplett neu aufstellen. Das kündigten die Eigentümervertreter am Donnerstag in einer Aussendung an.
FP-Klubobmann Walter Rosenkranz kündigt heute an, dass sich der Freiheitliche Akademikerverband Wien, Niederösterreich, Burgenland aus der Aula zurückziehen wird. Er hält derzeit 21,6 Prozent am Verlag. Auch der Kärntner Verband (knapp 9 Prozent) will laut dem Abgeordneten Wendelin Mölzer aussteigen. Kein Ausstieg geplant ist laut Ö1 vom größten Anteilseigner, dem Freiheitlichen Akademikerverband Steiermark (36,8 Prozent).
"Grundlegend neu konzipieren"
"Auch seitens des Eigentümers ist man mit der Zeitschrift 'Die Aula' unzufrieden", hieß es zudem in der Stellungnahme des Freiheitlichen Akademikerverbandes (FAV) Steiermark. "Ohne auf einzelne Inhalte einzugehen, wollen wir das gesamte Erscheinungsbild der 'Aula' auf inhaltlicher Ebene grundlegend neu konzipieren", lautet nun der Plan der Eigentümer. Vorbereitend darauf seien bereits Ende April die Eigentumsverhältnisse neu aufgestellt worden. Im nächsten Schritt solle nun im Juni die redaktionelle und inhaltliche Neuaufstellung vorgenommen werden.
In Schutz nahm FAV-Steiermark-Obmann Heinrich Sickl die FPÖ. Allzu gern sei versucht worden, der Partei und ihrer Führungsspitze Verantwortung für Beiträge in der "Aula" zuzuschreiben. Der Freiheitliche Akademikerverband sei ein eigenständiger Verein. "Ganz sicher hat man hierbei keine Anleihe an der Freiheitlichen Partei Österreichs genommen", hieß es in der Klarstellung.
Unbestritten sei aber auch, so die "Aula"-Eigentümer, dass einzelne Mitglieder der Akademikerverbände auch in der FPÖ aktiv sind. "Dieser Umstand resultiert aber aus individuell getroffenen Entscheidungen der Einzelpersonen und ist sicher kein Resultat von organisatorischen Überschneidungen. Diese wären sowohl seitens der Freiheitlichen Partei wie auch seitens des FAV nicht erwünscht", meinte Sickl.
Unbeeindruckt von den Veränderungen in der "Aula" blieb indes SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher. Er zeigte sich in einer Aussendung überzeugt, dass die "Strache-FPÖ und die rechtsextreme und antisemitische Zeitung" weiterhin "ziemlich beste Freunde" seien.
Rosenkranz: "Keine Inserate"
Die FPÖ werde künftig keine Inserate mehr in der rechtsextremen Zeitschrift Aula schalten. Das erklärte FPÖ-Klubobmann Walter Rosenkranz Anfang Mai in der ORF-Sendung "Im Zentrum" zum Thema Mauthausen. Wie ist das Verhältnis der FPÖ zur "Aula"? - zum KURIER-Faktencheck:
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