Krähen beschädigten frisch renoviertes Parlamentsdach in Wien
Junge Krähen amüsieren sich offenbar dabei, Steine auf das Glasdach des Hohen Hauses zu werfen: Ein Ornithologe hat unentgeltlich die Vögel über dem renovierten Parlament beobachtet und sei zu dem Schluss gekommen, "dass das ein artentypisches Verhalten von Jungkrähen ist", erklärte ein Sprecher gegenüber der APA. Die Parlamentsdirektion bezieht nun die Erkenntnisse des Vogelforschers in ihre Überlegungen mit ein, wie man künftig Schäden an der Kuppel vermeiden kann.
➤ Mehr schräge Vögel: Krähen attackieren Menschen, um Vogelbaby zu beschützen
Seit die neue Glaskuppel über dem Plenarsaal thront, lassen Krähen kleine Steinchen darauf hinabfallen, was zu Rissen führte. Insgesamt vier Glaspaneele seien schon betroffen gewesen, sagte der Sprecher. Im Zuge der anstehenden Wartungsarbeiten - das Hohe Haus ist deshalb zwischen 31. Juli und 5. August für Besucher geschlossen - sollen auch einzelne Paneele im Glasdach erneuert werden.
Vogelforscher beobachtete Krähen unentgeltlich
Aufgrund der Medienberichterstattung über das Krähenproblem hat sich ein Ornithologe beim Bürgerservice des Parlaments gemeldet und angeboten, sich ein Bild zu machen. Der Experte habe sich die Situation unentgeltlich angeschaut, erläuterte der Sprecher, "seine Schlussfolgerung war, dass das ein artentypisches Verhalten von Jungkrähen ist und dass es erwartbar ist, dass das weiterhin so passieren kann".
Die Parlamentsdirektion will die Erkenntnisse des Ornithologen nun in ihre Überlegungen miteinbeziehen, welche Maßnahmen man nun gegen die verspielten Krähen setzen könnte. Im Raum steht beispielsweise, dass ein Netz über die Kuppel gespannt wird.
Krähen gelten als äußerst intelligente Tiere. Unzählige Verhaltensexperimente mit Krähen haben in den vergangenen Jahren deren kognitive Fähigkeiten gezeigt, die in vielen Aspekten vergleichbar mit Primaten oder anderen Säugetieren sind. So können Krähen etwa ausgeklügelte Werkzeuge basteln.
Ein Forscherteam unter Beteiligung des Departments für Kognitionsbiologie der Universität Wien fand vor einigen Jahren heraus, dass die Walnuss-kleinen Gehirne von Papageien und Krähen viel dichter mit Nervenzellen gepackt sind als jene von Säugetieren, die "Geisteskraft" liegt demnach also in Vogelhirnen geballter vor.
Kommentare