Kindergeld: Karmasin fühlt sich "nicht zurückgepfiffen"

Sophie Karmasin: "Ich möchte niemandem vorschreiben, was er als Familie bezeichnet."
Regierung forderte die Familienministerin auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) sieht sich bei der Reform des Kinderbetreuungsgeldes von der Regierungsspitze nicht zurückzitiert oder zurückgepfiffen. Die Verhandlungen mit SPÖ-Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek will sie nach Ostern wieder aufnehmen.

"Zurückzitiert würde ich so nicht formulieren", sagte Karmasin bei einer Diskussionsveranstaltung der Young Professionals der Österreich-Sektion der International Advertising Association (IAA). "Ich wurde auch nicht zurückgepfiffen. Ich interpretiere es wohlwollend. Es gibt jetzt die stärkste Unterstützung von der Regierungsspitze. Wir wollen das, also gehen wir es noch einmal an. Ich bin bereit", so die Familienministerin.

Verhandlungen geplatzt

Nachdem Karmasin die Verhandlungen über das neue Kinderbetreuungsgeld Anfang der Woche für geplatzt erklärt hatte, wurde sie von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) recht unverblümt aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Karmasin kritisierte Donnerstagabend noch einmal ihr Verhandlungsgegenüber. Wenn man zwei Jahre an einem Gesetz arbeite, sich in der letzten Woche auf einen Termin X einige, und zwei Stunden vor dieser Verhandlungsrunde der Verhandlungspartner Ergebnisse an Medien rausspielt - "ja, da war ich emotionalisiert", erklärte die ÖVP-Ministerin.

Nun soll es mit den Verhandlungen über das Kinderbetreuungsgeld aber weitergehen. "Nach dem Osterfrieden", erklärte Karmasin auf APA-Nachfrage zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Gespräche. Frauenministerin Heinisch-Hosek signalisierte zuletzt ebenfalls die Bereitschaft zu weiteren Gesprächen. Das entsprechende Gesetz soll 2017 in Kraft treten.

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