So richtig glauben will es kaum einer im FPÖ-Klub, dass sich der Parteichef tatsächlich mit einem Entwurmungsmittel behandeln lassen könnte. Außerdem habe Kickl einen leichten Verlauf, das demonstrierte er auch in einem kurzen Video, das der Chef der Blauen auf Facebook postete. Da meinte Kickl, er habe „Gott sei Dank einen milden Verlauf“ und sei fieberfrei.
Für Impfskeptiker in Oberösterreich scheinen die Empfehlungen des FPÖ-Chefs mehr Glaubwürdigkeit zu haben. Hier ist das Entwurmungsmittel Ivermectin immer wieder in den Apotheken ausverkauft.
Vergiftungen
Manche Abgeordnete scherzen in der Kantine des Hohen Hauses, Kickl hätte einen Provisionsvertrag mit dem Hersteller abschließen sollen, bevor er das Medikament zur Behandlung einer Covid-19-Infektion empfohlen hat. Tatsächlich gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis darüber, dass das Medikament bei einer Infektion hilft. Vielmehr gibt es Warnungen (sogar vom Hersteller selbst) davor, es gegen seine ursprüngliche Zulassung – hauptsächlich ist es ein Entwurmungsmittel für Pferde und Kühe – einzusetzen.
Einige scheinen auch die Dosierung eher willkürlich einzusetzen. Der Präsident der Oberösterreichischen Apothekerkammer, Thomas Vetschegger, warnte in den Oberösterreichischen Nachrichten vor den Folgen. „Viele Leute nehmen das Medikament völlig falsch ein. Sie nehmen die weitaus höhere Dosis, die eigentlich für Pferde gedacht ist“, so Veitschegger. „Es gab Vergiftungen.“
K1-Personen
Auch wenn die Blauen im Parlament seit Beginn der Pandemie beharrlich keine Maske tragen (geimpft sind freilich schon einige Abgeordnete), sollen die Vorschriften für die Quarantäne streng eingehalten worden sein. Sämtliche K1-Personen – also beispielsweise Kickls Pressesprecherin und diverse Referenten – sind seit Montag ebenfalls in Quarantäne. I. Metzger
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