Kern fordert Verbot von Glyphosat
Eine Pressekonferenz des Bundeskanzlers mit einer Nichtregierungsorganisation kommt selten vor: Dienstagvormittag trat Christian Kern mit einem Vertreter von Global 2000 auf. Das Anliegen: Ein Totalverbot von Glyphosat, ein härteres Vorgehen gegen die Verwendung von Palmöl sowie eine umfassende Klima- und Umweltpolitik für Österreich ohne Rücksicht auf Lobbyinteressen. Ein Gesamtpaket sei bisher an der ÖVP gescheitert, erklärte der Bundeskanzler.
Der Wirkstoff Glyphosat zur Pflanzenvergiftung wird von der WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. In Österreich werden davon jährlich rund 300 Tonnen verkauft und ausgebracht. Auf EU-Ebene wird es über die weitere Zulassung von Glyphosat im November eine entscheidende Abstimmung geben. Experten warnen vor einer weiteren Benützung von Glyphosat in der Landwirtschaft, im öffentlichen sowie im privaten Bereich. Bundeskanzler Kern forderte ein klares Bekenntnis aller Parteien und des Bauernbundes für ein Totalverbot von Glyphosat.
Kommenden Dienstag wird der EU-Unterausschuss des Parlaments tagen und über eine bindende Stellungnahme, die die österreichische Position zu Glyphosat festlegt, abstimmen.
E-Mobilität
Weiters verlangte Kern den massiven Ausbau erneuerbarer Energie. Bis zum Jahr 2030 sollte die Ökostrommenge vervierfacht werden. Weiters will der Kanzler Österreich zum Vorreiter im Bereich E-Mobilität machen. Ab 2030 soll das E-Auto die beste Alternative sein. Damit könnte Österreich bis 2050 die Pariser Klimaziele erreichen. Der Umstieg auf Elektro-Mobilität würde 40 Milliarden Euro Investitionen erfordern und gleichzeitig 45.000 neue Arbeitsplätze schaffen.
Kern kündigte auch den Rückzug aus Palmöl an. Er verlangte ein EU-weites Verbot, Palmöl mit Kraftstoffen zu mischen.
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