Frühere Verlobte belastet Grasser

Former Austrian Finance Minister Karl-Heinz Grasser talks to the media as he arrives at court in Vienna April 19, 2013. Grasser is suing the Republic of Austria for compensatory damages regarding a search by police of a his home in May 2011. REUTERS/Heinz-Peter Bader (AUSTRIA - Tags: POLITICS CRIME LAW)
Im Finanzverfahren gegen den Ex-Minister soll es inkriminierende Aussagen aus seinem einstigen Umfeld geben.

Karl-Heinz Grasser wird in seinem anhängigen Steuerstrafverfahren durch Aussagen aus seinem früheren privaten Umfeld belastet. Grassers Ex-Verlobte Natalia Corrales-Diez soll laut Format als Zeugin ausgesagt haben, dass ein Porsche Cayenne, den sie und Grasser privat genutzt hätten, auf Grassers Wahlonkel Burckhard Graf angemeldet worden war, dieser ihn aber nie benutzt habe.

Corrales-Diez: „Zuerst wollte Grasser, dass das Auto auf mich angemeldet wird, was aber aus meinen Einkommensverhältnissen nicht nachvollziehbar bzw. leistbar gewesen wäre. Er wollte ihn auch nicht auf sich anmelden, da der Besitz eines solchen Wagens, seiner Meinung nach, auch mit seinen Einkommensverhältnissen nicht konform ging.“ Daher setzte er seinen Wahlonkel als Strohmann ein.

Mit dem Porsche Cayenne war Corrales-Diez im März 2005 in Wien gegen einen Baum gefahren, nachdem ihr Grasser zuvor von seiner neuen Beziehung mit seiner nunmehrigen Ehefrau Fiona erzählt hatte. Nach dem Unfall mit Totalschaden legte sich Grasser wieder einen Porsche Cayenne zu, so die Ex-Verlobte laut Einvernahmeprotokoll vom 13. Juli 2012.

Frühere Verlobte belastet Grasser
Ein Teil in Grassers anhängigem Steuerverfahren betrifft die Nutzung eines Porsche: Grasser soll zu geringe Leasingraten in Höhe von 581 Euro monatlich gezahlt haben, mindestens 1800 Euro hätte er zahlen müssen. Die Finanz habe bei Grasser einen "Vorteil aus dem Dienstverhältnis" in Höhe von 23.469 Euro errechnet, für den Grasser Steuern hätte zahlen müssen, so das "Format". "Ich weiß, dass er enge freundschaftliche Verhältnisse zur Familie Porsche pflegte", sagte Corrales-Diez bei ihrer Einvernahme.

BUWOG-Wohnungen

Punkto BUWOG-Privatisierung hielt Corrales-Diez fest, dass ihr Grasser, als sie im Herbst 2003 eine Wohnung suchte, eine BUWOG-Wohnung angeboten habe. Sie habe aber abgelehnt. In der Causa rund um fast 10 Millionen Euro Provisionen, die bei der Privatisierung unter Grasser gezahlt wurden, wird seit Jahren ermittelt. Grasser weist alle Vorwürfe zurück.

Ein anderer Teil der Erhebungen betrifft den Kauf der Villa am Wörthersee - diesbezüglich hat die Finanz den Villenverkäufer befragt. Dieser habe bestätigt, dass er die Verkaufsgespräche mit Grassers Vater und mit Grasser selber geführt habe. Mit Vertretern von Liechtensteiner Stiftungen habe er nie verhandelt. Der Umbau der Villa sei nach Vorgaben von Grasser und seiner Frau Fiona passiert. Die Villa gehört - über die österreichische Firma SMW OG - letztlich einer Grasser-Stiftung in Liechtenstein. Grasser hat in der Villa laut eigenen Angaben als Stifter ein Nutzungsrecht, seine Frau Fiona zahlt laut Grassers Angaben Miete an die Stiftung. Die Finanz vermutet auch hier eine Umgehungskonstruktion.

Grasser bezeichnet im "Format" seine eigene Stiftungskonstruktion mit Offshore-Briefkästen als schwer durchschaubar. "Ich kann Ihnen heute nicht einmal die Kasterln aufzeichnen", so Grasser. Er habe seinem Steuerberater Haunold vertraut.

Kommentare