Integrationsministerin: "Kein Verständnis für jene, die sich nicht bemühen"

Bild von Bildungsministerin Plakolm vor der österreichischen und der EU-Flagge.
Die ÖVP-Ministerin fühlt sich durch neue OGM-Wertestudie in ihrem Kurs bestätigt. Wer Regeln und Werte nicht befolgt, solle "besser woanders zu leben", sagten 95 Prozent der Befragten.

Freiheit und Selbstbestimmung, Umgangsformen und Traditionen, aber auch Leistung und Arbeitsmoral sind die zentralen Werte der österreichischen Bevölkerung, die in einer aktuellen Studie des Meinungsforschungsinstituts OGM erhoben wurden (1.000 Befragte ab 16 Jahren). 

Ebendiese Werte anzuerkennen und die Regeln zu befolgen, das erwarten sich die Österreicher auch von Zuwanderern. 

Eine Umfrage zeigt die wichtigsten Werte der österreichischen Bevölkerung in Prozent.

Integrationsministerin Claudia Plakolm (ÖVP) fühlt sich in ihrem Kurs bestätigt: "Damit unser Zusammenleben funktioniert, muss es von klaren Regeln getragen sein." 

Das Angebot an Werte- und Grundregelkursen werde ausgeweitet, zudem will die Ministerin "mehr Verbindlichkeit hineinbringen", denn: "Integration ist keine Einladung, sondern eine Verpflichtung."

Eine Umfrage zu Werten der österreichischen Bevölkerung in Bezug auf Traditionen, Freundlichkeit, Respekt und Sauberkeit.

Die Regierung hat zuletzt ein verpflichtendes Integrationsprogramm beschlossen, das auf den Säulen Deutsch, Arbeit und Werten steht. In der Integrationsphase von drei Jahren sollen Migranten unterstützt werden, bei Nicht-Teilnahme sollen die Sozialleistungen gekürzt werden. 

"Ich persönlich, aber auch viele andere, haben kein Verständnis dafür, warum wir jemanden durchtragen sollen, der kein Bemühen zeigt", so Plakolm. 

Muttersprache innerhalb der Familie

Die OGM-Wertestudie hat gezeigt, dass sich nach Ansicht der Österreicher (befragt wurden auch Migranten) die Integration vor allem durch Sprach- und Regelkenntnisse auszeichne.

Eine Umfrage zu den Erwartungen an Migranten in Bezug auf Integration und Sprachkenntnisse.

95 Prozent sind der Meinung, dass jene, die sich nicht bemühen, die grundsätzlichen Regeln und Werte zu befolgen, "besser woanders leben sollten" bzw. die Landessprache nicht lernen wollen (94 Prozent). 

55 Prozent zeigten Verständnis dafür, dass Zuwanderer mit ihren Familienmitgliedern in Österreicher eher in der eigenen Muttersprache reden; und 55 Prozent dafür, dass Zuwanderer in Österreich die eigene Kultur bewahren wollen. 

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