Mehr Inklusion von Menschen mit Behinderung gefordert
Verbesserungsbedarf herrsche u.a. beim Wohnen. Die Lebenshilfe Österreich fordert die in der UNO-Behindertenrechtskonvention festgelegte De-Institutionalisierung, "also weg von betreuten Wohnhäusern und hin zu individuellen, barrierefreien und leistbaren Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen".
Inklusion in Österreich: Aufholbedarf verortet
"Alle reden von Inklusion, doch leider passiert noch immer viel zu wenig. Menschen mit intellektuellen Behinderungen dürfen auch im Jahr 2024 nicht selbst entscheiden, wo, wie und mit wem sie wohnen möchten oder finden erst gar keine barrierefreie Wohnung", so Hanna Kamrat, Selbstvertreterin und Vizepräsidentin der Lebenshilfe Österreich.
Neben der De-Institutionalisierung muss nach Ansicht von Philippe Narval, Generalsekretär der Lebenshilfe Österreich, Inklusion im Bildungswesen und am Arbeitsmarkt geschaffen sowie die Persönliche Assistenz ausgebaut werden.
Mehr Zugang zu Hilfsmitteln gefordert
Auch der Zugang zu Assistierenden Kommunikationstechnologien sollte verbessert werden. "In Österreich leben etwa 63.000 Personen, die in ihrer Lautsprache eingeschränkt sind, viele davon sind Kinder", heißt es in einer Aussendung der Diakonie und dem Energiekonzern Verbund. Besteht kein Zugang zu Hilfsmitteln wie Tablets mit Außensteuerung und Sprachausgabe, würde die Inklusion von Menschen mit Behinderung in der Lautsprache in Schule, Beruf und Alltag verhindert.
Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser fordert deshalb einen "Rechtsanspruch auf Unterstützte Kommunikationsmittel, die Abschaffung von segregierenden Sonderschulsystemen, den Ausbau von inklusiven Plätzen im Kindergarten, die Verfügbarkeit von Schulassistenz und den Zugang zu inklusiver Bildung nach der Schulpflicht". Für Verbund-Vorstandsvorsitzenden Michael Strugl sind zentrale Anlaufstellen in allen Bundesländern für die unbürokratische Abwicklung von Anträgen für solche Tablets notwendig.
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