Impfen: NEOS fordern wirkungsvolle Sofortmaßnahmen statt Strafen

Gerald Loacker
Loacker nennt drei konkrete Vorschläge.

Die NESO verlangen von der Regierung wirkungsvolle Sofortmaßnahmen statt Strafen zur Erhöhung der Impfrate. "Die Bundesregierung muss dringend mit dem wirkungslosen Herumdoktern aufhören", sagte Gesundheitssprecher Gerald Loacker gegenüber der APA. Er fordert neben einer flächendeckenden Antikörperstudie drei Sofortmaßnahmen: einen fixen Impftermin für alle Ungeimpften, von dem man sich aktiv abmelden muss, eine Ende der Gratistests und Impfen in der Apotheke.

Es sei "unehrlich, kontraproduktiv und komplette Realitätsverweigerung, wenn der Bundeskanzler ständig darauf beharrt, dass die Pandemie für die Geimpften vorbei sei - während rundherum schon wieder reihenweise Operationen abgesagt werden und Tausende geimpfte Eltern wieder bei ihren zum Teil ebenfalls geimpften Schulkindern in Quarantäne zu Hause sitzen müssen. Kurz muss endlich die Wahrheit aussprechen: Die Pandemie ist für alle erst dann vorbei, wenn die Durchimpfungsrate hoch genug ist. Erst dann sind Maßnahmen wie das Maskentragen und das dauernde Testen und Heimschicken von Schülern überflüssig. Erst dann können alle wieder ihr normales Leben führen. Dazu leistet die Regierung derzeit aber keinen Beitrag", ärgert sich Loacker.

Er schlägt vor, dass die Sozialversicherung allen Ungeimpften einen fixen Impftermin zuschickt, von dem man sich aktiv abmelden muss. "Viele Menschen haben sich bisher einfach deshalb nicht impfen lassen, weil es ihnen zu kompliziert war, sich auf irgendwelchen Plattformen einen Impftermin zu holen. Außerdem sagen uns viele, dass sie auch mit den Tests gut und unkompliziert durchkommen und lieber jeden Tag einen Wohnzimmertest machen, bevor sie irgendwo hinfahren müssen, um sich impfen lassen."

Deshalb fordern die NEOS als zweite Maßnahme, dass die Bundesregierung umgehend die Gültigkeit der Selbsttests in allen Bundesländern abschafft und auch endlich ein konkretes absehbares Datum nennt, ab dem auch die Tests bei Ärzten oder in Apotheken etwas kosten, damit sich die Menschen darauf einstellen können. "Es ist nämlich das genaue Gegenteil eines Impfanreizes, wenn sich der Kanzler bei jeder Gelegenheit rühmt, dass wir Testweltmeister sind - wir müssen Impfweltmeister werden, wenn wir wieder normal leben wollen."

Und als dritte Sofortmaßnahme fordert Loacker, dass die Bundesregierung neben den niedergelassenen Ärzten endlich auch die Apotheker, die eine Impfausbildung haben, mit ins Boot holt. "Dass das Impfen in der Apotheke immer noch nicht möglich ist, ist unverantwortlich. Zahlreiche Staaten nutzen seit Monaten ganz selbstverständlich die Infrastruktur der Apotheken und das Wissen der Apothekerschaft, um die Impfungen möglichst niederschwellig dort anbieten zu können, wo täglich 400.000 Menschen hingehen, um sich ihre Medikamente abzuholen. Und all diese Staaten sind bei der Zahl der Immunisierten viel weiter als Österreich."

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