IGGÖ: Präsidenten-Wiederwahl von Vural wird angefochten

Ümit Vural als IGGÖ-Präsident mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt
Ümit Vural wurde mit 98 Prozent wiedergewählt, 24 Stunden später ficht die Al-Taqwa Kultusgemeinde die Wahl an.

Am 2. Dezember wurde Ümit Vural ist am Samstag als Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) wiedergewählt. Der Rechtsanwalt erhielt 98 Prozent der Stimmen, was laut Aussendung das Vertrauen des Schura-Rates in seine Führungsqualitäten und sein Engagement für die Gemeinschaft widerspiegelt. Bei der Wahl vor fünf Jahren hatte der alte und neue IGGÖ-Präsident 84 Prozent der Stimmen erhalten. Der Schura-Rat ist das IGGÖ-Legislativorgan.

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Kaum 24 Stunden später heißt es laut einer Aussendung der Al-Taqwa Kultusgemeinde zurück zum Start.  Die Wahl sei laut Al-Taqwa rechtswidrig durchgeführt und sei deshalb bei der zuständigen Stelle angefochten worden.

Vural sei in den vergangenen fünf Jahren als jemand bekannt geworden, heißt es in der Aussendung, "der keine Kritik duldet. Die kritischen Stimmen wurden systematisch entfernt." Zudem werde seit "Monaten versucht, die Al-Taqwa Kultusgemeinde, welche zwölf Moscheen österreichweit beitreibt, und welche die Vorgehensweise des Präsidenten kritisch betrachtet, aufzulösen. Der Fall liegt derzeit beim Verwaltungsgericht Wien".

Zudem werden Gründe für die Anfechtung angeführt: 

  • Nicht alle Delegierten aller Kultusgemeinden (im konkreten Fall der Al-Taqwa Kultusgemeinde) wurden eingeladen bei den Wahlen teilzunehmen (Artikel 7 Abs 4, Artikel 8 Abs 3, Artikel 8 Abs 4)
  • Nicht alle Kultusgemeinden (im konkreten Fall der Kultusgemeinde Multikultureller Moscheeeinrichtungen sowie der Al-Taqwa Kultusgemeinde) sind im Obersten-Rat der IGGÖ vertreten (Artikel 8 Abs 3)

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