Ibiza-Video: Gudenus soll vor Treffen gewarnt worden sein

FPÖ und Pilz sind in Soko Ibiza-Kritik auf einer Wellenlänge
Gudenus soll gewarnt worden sein, dass die vermeintliche Oligarchennichte ein Lockvogel sein könnte.

Kurz nach Bekanntwerden des Ibiza-Videos berichtete der KURIER, dass ein Insider - ein Unternehmer und Freund von Johann Gudenus - den ehemaligen Klubchef der FPÖ vor dem Treffen mit der vermeintlichen Oligarchennichte vor einem falschen Lockvogel gewarnt haben soll. Die Staatsanwaltschaft Wien hat diesen Insider auch als Zeuge zur Person der Oligarchennichte einvernommen und dies damals gegenüber dem KURIER bestätigt.

Nun berichtet der Standard, ein Russland-Kontakt habe Gudenus demnach darauf aufmerksam gemacht, dass der Lockvogel eine falsche Identität vorgibt.

Bei dem Warner handelte es sich offenbar um einen langjährigen Kontakt, einen Insider in Oligarchenkreisen - der dem Standard nun Rede und Antwort stand. Levan Pirveli berichtete, dass er im Jahr 2017 einige Wochen vor dem berühmten Abend auf Ibiza mit Gudenus in Kontakt war. Die Frau, die sich als Nichte des Oligarchen Igor Makarow ausgegeben hatte, machte ihn skeptisch. Der Russland-Kontakt versuchte, Gudenus über die Verwandtschaftsverhältnisse der Familie Makarow aufzuklären und ihm beizubringen, dass die Frau, die sich als Aljona Makarowa ausgegeben hatte, nicht die Nichte des Oligarchen sei. Doch Gudenus nahm die Warnungen offenbar nicht ernst genug.

Pirveli ist laut Standard seit 2007 mit Strache, Gudenus und anderen FPÖ-Spitzenpolitikern bekannt. Der ehemalige prorussische Politiker floh Anfang der 2000er-Jahre nach strafrechtlichen Vorwürfen aus Georgien nach Wien. Ab 2007 verkehrte er mit FPÖ-Politikern.

Gudenus weist die Vorwürfe laut dem Bericht scharf zurück. Pirveli habe ein "gesteigertes Geltungsbedürfnis", teilte dessen Anwalt mit. Spekulationen über Warnungen an Gudenus gab es aber bereits davor.

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