Ibiza: Eine wohltuende Erinnerung
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Ausgerechnet in einer ihrer düstersten Stunden hat die FPÖ allen eine Lektion in politischem Krisenmanagement erteilt. Nur 72 Stunden benötigte das blaue Kommunikationsgenie Herbert Kickl nach Veröffentlichung des Ibiza-Videos Ende Mai – dann begann er, die Deutungshoheit über den Polit-Skandal zu übernehmen: Zerbrochen sei die Koalition nicht an Verfehlungen des FPÖ-Chefs, sondern an „kalter Machtbesoffenheit“ der ÖVP, diktierte Kickl.
Rund um den Ibiza-Abend konstruierte die FPÖ einen Kriminalfall, in dem ein dubioser Anwalt, ein blonder Lockvogel und andere Gestalten die Täter waren – und Heinz-Christian Strache nur noch das Opfer. Das Ablenkungsmanöver gelang.
Wohltuend, dass die Justiz die Öffentlichkeit wieder daran erinnert, worum es in der Causa wirklich geht: Um Wählerverrat. Und um mehr als nur unmoralische, weil vielleicht sogar strafrechtlich relevante Angebote eines Spitzenpolitikers. Man kann es nicht oft genug wiederholen
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