Ibiza-Affäre: SMS des Ermittlers soll an Strache gegangen sein

Der Ermittler wurde von der Soko Ibiza abgezogen. Zunächst war nicht bekannt, an wen die SMS ging.

Anlass für den Abzug eines Ermittlers aus der Soko Ibiza am gestrigen Freitag soll eine SMS an Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gewesen sein. Das berichtete das Ö1-Morgenjournal am Samstag. Es habe sich demnach um eine aufmunternde Kurznachricht an Strache gehandelt, kurz nachdem dieser aufgrund des Ibiza-Videos zurückgetreten war. Das Innenministerium bestätigte das gegenüber der APA nicht.

Am Freitag war bekanntgeworden, dass das Innenministerium einen Ermittler aus der Soko Ibiza abgezogen hatte, weil dieser eine SMS an eine Person, die Gegenstand der Ermittlungen war, geschickt haben soll. An wen die SMS geschickt wurde, war aber noch nicht bekannt. 

Die Neos haben noch am Freitag auf Aufklärung gedrängt. "Unsere Befürchtungen wurden damit bestätigt. Es müssen rasch alle Fragen zur Zusammensetzung der Soko Ibiza geklärt werden", forderte Sicherheitssprecherin Stephanie Krisper in einer Aussendung.

Innenminister Wolfgang Peschorn bekräftigte indes im Interview mit den Salzburger Nachrichten (Samstagsausgabe), dass die Ermittler der Soko Ibiza aus seiner Sicht gefährdet wären, wenn sie bekannt würden. "Wir können derzeit aufgrund unserer Ermittlungsergebnisse nicht ausschließen, dass wir es auch mit Menschen zu tun haben, die vor massiven Gewalttaten nicht zurückschrecken", sagte Peschorn. Auf die Frage, ob diese Gefahr von ausländischen Geheimdiensten kommt oder ob kriminelle Organisationen dahinterstecken, meinte er, eine Antwort wäre "reine Spekulation".

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