Viel Lob im Netz: "Frau Griss for President"

Die ehemalige OGH-Präsidentin Irmgard Griss mit ihrem 344-Seiten-Bericht.
Von der Unbekannten zum Liebling der Öffentlichkeit: Irmgard Griss wird für ihre Arbeit in der Hypo-Kommission gefeiert.

Sie fand überraschend klare Worte zu den politischen Verfehlungen in Sachen Hypo – und so mancher Österreicher dankt es ihr mit überschwänglichem Lob: Irmgard Griss wird einen Tag nach der Präsentation des Kommissionsberichts in den sozialen Netzwerken regelrecht gefeiert.

Integer sei sie, eindrucksvoll, kompetent und dabei auch sympathisch: Diese Eigenschaften wurden der früheren Höchstrichterin zwar schon vor dem Kommissionsvorsitz von Kennern zugeordnet, Forderungen wie "Griss for President" sind aber neu.

Ehrenamtliche Arbeit

Monate hat Griss mit der Kommission an dem Bericht gearbeit – und das kostenlos. Niemand sollte schließlich sagen, sie mache es des Geldes wegen. Anfänglich schlug ihr Skepsis und Kritik entgegen, bis zuletzt wurde wenig von den Untersuchungen erwartet. Von der Regierung selbst eingesetzt, war die Angst vor mangelnder Unabhängigkeit groß, Bank- und Amtsgeheimnis erschwerten die Arbeit zusätzlich. Warum sie sich das trotzdem antat? "Ich mache gerne etwas, wenn ich glaube, dass es sinnvoll ist. In der Bevölkerung besteht ein großes Bedürfnis, mehr zu erfahren, was da wirklich passiert ist", sagte sie im März zum KURIER.

Dass das Resultat so eindeutig und schonungslos ist, wird der Juristin und Honorarprofessorin nun hoch angerechnet: Die der breiten Bevölkerung zuvor relativ Unbekannte hat durch ihre kompromisslose Arbeit ungeahnte Beliebtheit erreicht. Oder wie es ein User auf Twitter formuliert: "Frau Griss ist seit gestern öffentlich cool."

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