Hypo-Prozess: Vier Mal "nicht schuldig"

Hypo-Prozess: Vier Mal "nicht schuldig"
Heftiges Geplänkel am ersten Tag des Kärntner Hypo-Prozesses in Klagenfurt. Ab Mittwoch Einvernahmen der Angeklagten.

Harte Bandagen" gleich zum Auftakt des Prozesses "Hypo III" am Landesgericht Klagenfurt, wo sich die Ex-Vorstände Wolfgang Kulterer (59) und Günter Striedinger (52), Steuerberater Hermann Gabriel (46) und Anwalt Gerhard Kucher (52) wegen Untreue bzw. als Beitragstäter verantworten müssen. Sie bekannten sich "nicht schuldig".

Der junge, ambitionierte Staatsanwalt Norbert Riffel sieht sich mit einer Armada von sieben versierten Wirtschaftsanwälten konfrontiert, die selbst vor einem Antrag auf Ablöse des Anklägers nicht zurückscheuten. Striedingers Verteidiger Norbert Wess warf ihm nach einer Anzeige wegen Verdachts des Amtsmissbrauchs Befangenheit vor.

Auch der Wiener Sachverständige Karl Hengstberger geriet ins Visier der Verteidigung. Weil er für das Bankwesen nicht zertifiziert sei und in seinem Gutachten Beweiswürdigungen vorgenommen habe, wurde seine Abberufung beantragt.

Die Verteidigung machte ihrerseits drei Universitätsprofessoren namhaft, die in (Privat)Gutachten die Handlungen der Angeklagten als "gesetzeskonform" bezeichnen und beantragte deren Zulassung. Die souveräne Richterin Sabine Roßmann wies alle Anträge zurück.

Vorzugsaktien

Im Verfahren geht es wie berichtet um Vorzugsaktien im Zuge der Kapitalzufuhr für die Kärntner Hypo im Jahr 2004, deren Kauf über Hypo-Kredite finanziert wurde. Daraus sei der Bank ein Schaden von 5,49 Mio. Euro entstanden, hat die Staatsanwaltschaft auf Grund des Hengstberger-Gutachtens angeklagt. "Stimmt nicht, die Bank hat satte Gewinne gemacht", konterte die Verteidigung. Fortsetzung heute mit den ersten Einvernahmen.

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