Hypo Kärnten: Sanierungskurs mit Gegenwind

Hypo Kärnten: Sanierungskurs mit Gegenwind
Die Rezession am Balkan erschwert den Weg in die Gewinnzone. Der Konzern wird kleiner und verkauft ein Walzwerk.

Ein Schritt vor, zumindest ein halber zurück. Gottwald Kranebitter, Chef der Kärntner Hypo, kommt mit der Sanierung des angeschlagenen Instituts voran –, aber nur mühsam. Für Gegenwind auf dem Sanierungsweg sorgt unter anderem die Rezession auf dem Balkan, die aus Sicht der Hypo noch eineinhalb Jahre anhalten wird.

Rezession bedeutet, dass mehr Kreditkunden ihre Raten nicht mehr zahlen können und dass die dortigen Hypo-Banken, die zum Verkauf stehen, keiner haben will. "Bremsende Auswirkungen auf den Abbau- und Reprivatisierungsprozess", nennt man das in der Hypo.

Für Flotten an Leasingautos oder -yachten konnte die Hypo bereits Abnehmer finden. Im zweiten Anlauf hat sie es jetzt auch geschafft, ihre größte Industriebeteiligung zu Geld zu machen. Die 84-Prozent-Beteiligung an der kroatischen Alugruppe TLM-TVP ging an den größten Kunden des Walzwerk-Unternehmens in Sibenik. Käufer ist die in Wien ansässige Aluhandelsfirma Euros von Marko und Loran Pejcinoski, gab die Hypo am Montag bekannt. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

9,9 Mio. Euro Konzernverlust

Hypo Kärnten: Sanierungskurs mit Gegenwind

Angaben gab es am Montag aber über die Entwicklung der Hypo im ersten Halbjahr. Für diesen Zeitraum wird ein Konzernverlust von 9,9 Millionen Euro ausgewiesen. Im Jahr davor hatte es ein positives Ergebnis von 71,8 Millionen Euro gegeben – allerdings, weil Verbindlichkeiten abgewertet worden waren. Die Bilanzsumme schrumpfte seit Jahreswechsel von 35,1 auf 33,7 Milliarden Euro. Die Hypo "befindet sich auf einem Schrumpfkurs, der die Haftungen der öffentlichen Hand sukzessive reduziert", so Kranebitters Kommentar.

Offen ist, wann sich Käufer für die Banken am Balkan, in Italien und in Österreich finden. Und wie viel Kapital die Hypoeventuell noch brauchen wird.

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