Regierung beschließt: HPV-Impfung bleibt länger kostenlos

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Das im Vorjahr gestartete Programm für 21- bis 30-Jährige geht noch bis Ende Juni 2026.

Es ist die einzige Impfung, die gezielt den Ausbruch von bestimmten Krebsarten verhindern kann. Das Vakzin gegen Humane Papillomaviren (HPV) senkt das Risiko von Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 Prozent. Weiters schützt es vor anderen bösartige Erkrankungen (etwa Rachen- oder Peniskrebs), weshalb sich nicht nur Mädchen, sondern auch Buben impfen lassen sollen.

Laut österreichischem Impfplan wird die Immunisierung zwischen dem vollendeten neunten und zwölften Lebensjahr empfohlen. Allerdings sind derzeit nur rund 52 Prozent der 14-Jährigen immunisiert. Das ist weit entfernt vom WHO-Ziel einer Durchimpfungsrate von 90 Prozent.

Um gegenzusteuern, verlängert die Regierung jetzt die 2024 gestartete kostenlose Nachholimpfung für 21- bis 30-Jährige. Ursprünglich wäre das Programm mit Jahresende ausgelaufen. Nun wird es um ein halbes Jahr verlängert, kündigt Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike-Königsberger-Ludwig (SPÖ) an. Das heißt: Statt bis Jahresende haben die Unter-30-Jährigen noch bis Ende Juni 2026 Zeit, die vollständige, aus zwei Teilimpfungen bestehende Immunisierung kostenlos zu erhalten. Die erste Impfung sollte bis spätestens Jahresende erfolgen, um das vorgesehene Impfschema einzuhalten.

Ein lukratives Angebot, stellt doch für viele Menschen der reguläre Preis von bis zu 700 Euro eine finanzielle Hürde dar.

3,5 Millionen Euro

Apropos Kosten: Für die Verlängerung der Aktion nehme die Regierung 3,5 Millionen Euro in die Hand, so die Staatssekretärin.

Wobei das Gratis-Angebot allein bis dato nicht ausgereicht hat, um die Impfbereitschaft in ausreichendem Maß zu heben. Deshalb will man auch die bestehenden Werbekampagnen anpassen. Laut Königsberger-Ludwig wolle man sich verstärkt mit Jugendorganisationen kurzschließen, um die Zielgruppe gezielter ansprechen zu können. Eine Rolle spielen dabei auch niederschwellige Angebote, die die Jugendlichen in ihrem Alltag abholen. So haben sich zuletzt bei einer Aktion auf dem Wiener Donauinselfest 400 Personen vor Ort impfen lassen.

Hotline 1450

Bei der Sitzung der Zielsteuerungskommission am Freitag war aber auch der geplante Ausbau und die bundesweite Vereinheitlichung der Gesundheitshotline 1450 Thema.

Sie soll künftig erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen werden. Die Anrufer werden dort an die für sie passende Versorgungseinrichtung verwiesen. Derzeit sei es noch so, dass die Spitalsambulanzen mit kranken Kindern überfüllt seien, weil sich deren Eltern nicht anders zu helfen wüssten, sagt Salzburgs Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP). Gerade angesichts der aktuell schwierigen Finanzlage müsse die Versorgung aber effizienter werden.

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