Griss hat Van der Bellen gewählt

Alexander Van der Bellen mit Irmgard Griss.
Irmgard Griss will aber weiterhin keine Wahlempfehlung abgeben. - mit Video

Die unabhängige Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss, die im ersten Wahlgang gescheitert ist, unterstützt nun im Finale für die Stichwahl den Grünen Kandidaten Alexander Van der Bellen. Dies sei keine Wahlempfehlung, betonte sie am Mittwoch. Sie appelliere aber, zur Wahl zu gehen und habe selbst schon Van der Bellen gewählt.

"Leider ein Lagerwahlkampf"

Bei einem kurzfristig anberaumten, gemeinsamen Auftritt mit Van der Bellen beklagte Griss die Entwicklungen der letzten Tage. Es sei eine noch stärkere Polarisierung spürbar, es sei "leider wirklich ein Lager-Wahlkampf" geworden. Auch kritisierte sie "das erschreckend tiefe Niveau, das der Wahlkampf erreicht hat:" Viele Menschen hätten sie angesprochen und gefragt, was sie tun sollen, bzw. angekündigt, ungültig zu wählen, berichtete die frühere OGH-Präsidentin.

"Ich gebe auch jetzt keine Wahlempfehlung ab", betonte Griss. "Wahlempfehlungen sind etwas antiquiertes", bekräftigte Griss. Sie plädiere aber, zur Wahl zu gehen und seine Stimme abzugeben, also nicht ungültig zu wählen. "Wir müssen wählen."

Auch Hofer für Griss wählbar

Beide Kandidaten - also sowohl Van der Bellen als auch der freiheitliche Norbert Hofer - seien wählbar. Sie selbst habe bereits Van der Bellen gewählt, fügte Griss aber auch hinzu. Sie habe eine Entscheidung getroffen, was ihr wichtig sei, nämlich Weltoffenheit, eine konstruktive Mitarbeit in Europa und keine Abschottung, eine unabhängige Amtsführung und das Gemeinsame über das Trennende zu stellen. Sie glaube, dass Van der Bellen "diesen Kriterien besser gerecht wird", als Hofer, erläuterte Griss ihre Unterstützung. "Mir geht's um Österreich."

Auf die Frage, was sie an Hofer störe, meinte Griss: "Ich bin eine überzeugte Europäerin". Die großen Herausforderungen der Zeit könnten nicht von einem Nationalstaat allein bewältigt werden.

Van der Bellen selbst freute die Erklärung der früheren Konkurrentin "ganz besonders". Er appelliere an die 800.000 Griss-Wähler aus dem ersten Durchgang, sich gut zu überlegen, wer in den kommenden Jahren das Gesicht Österreichs nach Außen und Innen sein solle. Das verbindende vor das Trennende zu stellen, "ist meine feste Absicht", versicherte Van der Bellen auch jenen Griss-Wählern, die vielleicht nicht so viel mit ihm anfangen können, sei es etwa wegen seines politischen Hintergrunds.

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