Herbert Kickls Stasi-Vergleich ist für Wolfgang Sobotka verstörend

Sobotka bewegt Hand während Gespräch
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka hält FPÖ-Chef Herbert Kickls Aussage über das Sprechzimmer im Parlament für "verstörend".

Eine Aussage von FPÖ-Chef Herbert Kickl im ORF-"Sommergespräch" hat Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) schwer verärgert.

➤ Mehr lesen: Kickl fordert im "Stasi-Verhörzimmer" Mindestlohn von 2.000 Euro brutto

Kickl hatte die Interview-Location, das Sprechzimmer für Abgeordnete im Parlament, mit einem "Stasi-Verhörzimmer" verglichen. "Das ist nicht nur ein verstörender Vergleich, das ist auch ein Ausdruck dessen, dass man wirklich das Maß verloren hat", so Sobotka.

Kickl hatte im ORF-Interview die Gelegenheit genutzt, das heurige Setting der "Sommergespräche" zu kritisieren. So biete das Abgeordneten-Sprechzimmer "dafür nicht das beste Ambiente" und habe "den herben Charme eines Stasi-Verhörzimmers", meinte er.

➤ Mehr lesen: So reagiert das Netz auf Kickls Sommergespräch

Sobotka zeigte sich empört über diesen Vergleich. Es handle sich um ein Zimmer des österreichischen Parlaments, das in den 50er-Jahren nach einem Bombenangriff renoviert wurde. Jahrzehntelang habe es allen Abgeordneten und Mitarbeitern im Hohen Haus als Ort des Austausches und der Diskussion gedient.

➤ Mehr lesen: Video: So schaut es im neuen Parlament aus

Kickls Aussagen entbehrten wohl jedem Geschichtsverständnis und seien daher zutiefst abzulehnen, so der Nationalratspräsident. "Für uns ist es gerade nach dieser sommerlichen Überhitzung notwendig, wieder das richtige Maß zu finden."

Kommentare