Headhunter Unger: „Mutige Schritte mit jungen Leuten“

Der Headhunter Georg Unger sieht klare Vorteile für Pamela Rendi-Wagner.

„So habe ich das in 25 Jahren Berufsjahren noch nicht erlebt“, sagt der renommierte Personalberater Georg Unger im KURIER-Talk zum überraschenden und „sehr unglücklichen“ Abgang von SPÖ-Chef Christian Kern.

Die Sozialdemokraten seien gut beraten, jetzt möglichst rasch eine Nachfolgelösung zu finden, meint der international tätige Headhunter („NGS Global“) und spricht sich relativ klar für Ex-Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner aus. Sie sei aus seiner Sicht die geeignetere, weil deutlich jüngere Kandidatin. „Jetzt muss es schnell gehen, ein längeres Interregnum würde die Partei beschädigen“, sagt Unger.

In der Abwägung der beiden bis zuletzt aussichtsreichsten Kandidatinnen, nämlich der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures (56) und eben Pamela Rendi-Wagner (47), erinnert Unger daran, „mutige Schritte mit jungen Leuten anzugehen“. Das habe sich ja auch in der ÖVP bewährt.

Rotes Zukunftssignal

Man werde sehen, wie das „Experiment langfristig ausgeht, aber „ich kann mir schon vorstellen, dass ein mutiger Schritt nach vorne auch ein Signal ist.“

Das heiße nicht, dass Doris Bures die schlechtere Kandidatin gewesen wäre, betont Unger. Aber gerade eine Organisation wie die SPÖ in ihrer jetzigen Phase müsse sich überlegen, „wo schlage ich meine Zukunftspflöcke ein, wie will ich mich künftig positionieren und das sollte möglichst dynamisch“ sein.

Generell habe der „Faktor Frau“ in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen und insbesondere in amerikanischen Unternehmen gäbe es meist die klare Ansage, der nächste Chef müsse eine Frau sein.

Unabhängig davon, dass es auch für die SPÖ ein gutes Signal sei, künftig eine Frau an ihrer Spitze zu haben, belege ja auch die internationale Politik, dass es sehr starke Frauen in der Politik gibt, die ihre Parteien und Regierung erfolgreich führen, erinnert der Headhunter. Schließlich sehe man an Angela Merkel: „Der mächtigste Politiker Europas ist eine Frau.“

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