Weihbischof für Salzburg: Tirol muss warten
Es ist schon ein wenig absurd. Der umstrittene Weihbischof von Salzburg, Andreas Laun, bleibt vorerst noch im Amt. Er erreicht am 13. Oktober das Pensionsalter. Der Papst hat aber den Nachfolger für den baldigen Ruheständler bereits bestellt. Der Salzburger Generalvikar und Domdechant Hansjörg Hofer (65) soll übernehmen.
In Tirol heißt es indessen weiter warten. Der Geduldsfaden der Kirchengemeinde ist aber längst gerissen. Anfang 2016 musste Innsbrucks Bischof Manfred Scheuer auf Wunsch des Vatikans nach Linz wechseln. Seither ist der Sessel des Tiroler Oberhirten vakant. Bei einer Generalaudienz in Rom hat Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) vergangene Woche Papst Franziskus sogar einen persönlichen Brief mit der Bitte um baldige Nachbesetzung übergeben.
Ein Kandidat weniger
Mit Hansjörg Hofer wird nun einer der unzähligen Kandidaten, die mittlerweile als mögliche Scheuer-Nachfolger genannt wurden, Weihbischof der Diözese Salzburg. In Tirol drängt man auf einen Tiroler Bischof. Nicht zuletzt deshalb war der gebürtige Zillertaler im Kreis der möglichen Kandidaten.
In der Diözese Innsbruck will man nicht über mögliche Auswirkungen dieser Bestellung auf Tirol spekulieren. Dass in Salzburg nun der bisherige Generalvikar zu höheren Weihen gelangt ist, nährt zumindest die Hoffnung, dass damit auch die Chancen des lange in Innsbruck als Favoriten gehandelten Jakob Bürgler weiter intakt sind. Der bisherige Generalvikar in Innsbrucks wurde Anfang 2016 zum Diözesanadministrator gewählt.
Im Jänner dieses Jahres ließ der Tiroler bei einer Messe mit klaren Worten aufhorchen, die als offene Kritik am Vatikan aber auch an möglichen Fädenziehern im Hintergrund gewertet werden konnten. Die lange Zeit des Wartens wie auch "die vielen Gerüchte, die versuchten Interventionen und der Mangel an Kommunikation" machten unsicher, erklärte Bürgler damals im Innsbrucker Dom. In der Diözese hofft man indes auf eine Entscheidung des Vatikans vor dem Sommer.
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