Grünes Duell: Anschober lässt für sich werben, Kogler geht auf Charme-Tour
Wer die Aktivitäten von Rudi Anschober verfolgt, den beschleicht das Gefühl, der oberösterreichische Landesrat könnte sich für Höheres in Stellung bringen: Nach seiner österreichweiten Kampagne gegen die Abschiebung von Asylwerbern startete er vor zwei Wochen eine parteiübergreifende Klima-Petition, zuletzt postete er immer wieder zu bundespolitischen Themen.
Schon am Wahlsonntag wurde gemunkelt, der 58-jährige Oberösterreicher könnte Ambitionen – und Unterstützer – für eine Spitzenkandidatur bei der Nationalratswahl haben.
Die Grüne Wirtschaft in Oberösterreich sprach sich jetzt offiziell dafür aus – und lobt ihn über den grünen Klee: Er sei „ein Profi, der unermüdlich für Menschlichkeit und Klimaschutz eintritt“, und es gelinge ihm „über Parteigrenzen und Weltanschauungen hinweg, Menschen zum Eintreten für eine gemeinsame Sache zu gewinnen“.
Anschober selbst hält sich bedeckt – die Grünen hätten „paktiert, dass derzeit niemand ja oder nein in der Öffentlichkeit sagt“, erklärt er.
„Gespür für die Basis“
Indes begibt sich Werner Kogler, der nach der EU-Wahl demnächst sein Mandat in Brüssel antreten sollte, auf Tour durch die Länder. Er wolle Gespräche führen und „ein Gespür für die Stimmung an der Basis bekommen“, heißt es aus der Partei.
Kogler klopft ab, ob man ihn auf der Grünen Wahlliste sehen will: Entweder an der Spitze oder an anderer (wählbarer) Stelle – oder gleich ganz in Brüssel.
Die Tour startet am Dienstag in Innsbruck, eingeladen sind auch Mitglieder aus Vorarlberg und Salzburg. Bis spätestens Mitte Juni will man eine Entscheidung treffen, denn Ende des Monats finden schon die einzelnen Landeskongresse statt.
Kommentare