Grüne lassen kein gutes Haar an Schellings Budgetplänen

Werner Kogler und Finanzminister Hansjörg Schelling
Bei Bildung, sozialer Absicherung und Arbeitsmarkt fehlen Impulse, statt dessen sei ein "überdimensionales Sicherheitspaket" geschnürt worden.

Die Grünen können dem kommenden Budget kaum Positives abgewinnen. Vizeklubobmann Werner Kogler vermisst vor allem Maßnahmen zum Klimaschutz im Bundesfinanzrahmen, wie er am Dienstag bei einer Pressekonferenz kritisierte. "Neuerungen bleiben aus", meinte er in Richtung von Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP), Budgetsprecher Bruno Rossman warf diesem eine "neoliberale Agenda" vor.

Vor allem in den Bereichen Bildung, soziale Absicherung und Arbeitsmarkt fehlen für die Grünen notwendige Maßnahmen. Stattdessen sei ein "überdimensioniertes Sicherheitspaket" geschnürt worden. Laut Kogler stellt Schelling auch die finanzielle Dimension, die eine "richtige und gute Betreuung der Flüchtlinge" abfordere, völlig falsch dar. Zudem ist sich der grüne Budgetsprecher sicher, dass Österreich die Ziele des Fiskalpakts 2017 locker erreichen werde.

"Unredlich und unfair"

Die Argumentation Schellings für Kürzungen im Sozialbereich lässt Rossmann demnach nicht gelten: "Das halte ich für unredlich und unfair." Auch Investitionen in den Klimaschutz wären ein "ganz bedeutender Stimulus" für den Arbeitsmarkt., Armut könne so vorgebeugt werden. Und auch der für die Grünen strukturell unterfinanzierte Bildungsbereich würde nicht wirklich eine Aufwertung erfahren, da ein großer Teil der Mittel aus dem Integrationsfonds fließe.

Die Grünen forderten aus aktuellem Anlass auch erneut eine "Steuerstrukturreform, die den Reichen in unserem Land ein wenig an Beiträgen abfordert" - sprich: Vermögenssteuern.

Dem Team Stronach fehlt im Finanzrahmen für die nächsten Jahre jegliche "Innovation". Vor allem im Bereich Föderalismus erwartet sich Klubobmann Robert Lugar nichts in der anstehenden Budgetrede von Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP). Die "einzigen Gewinner" seien die Flüchtlinge, meinte er zudem am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Auch im Bildungsbereich komme der Großteil aus dem Integrationsfonds, kritisierte Lugar. An sich sei dies zwar "gut" und "zu begrüßen". Von einer "Stärkung" des Bildungssystems könne aber keine Rede sein. Auch die Bundesländer gehören laut dem Team Stronach schon längst "in die Schranken gewiesen". Dem Vernehmen nach sei dazu nicht allzu viel geplant, meinte Lugar.

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