Wett-Börse: Griss und Hofer legen zu

Alexander Van der Bellen hat leicht lachen. Seine Quoten sind stabil, er ist der Liebling der Wett-Bürger
Was bringt 1 € pro Kandidat? Mit Favorit VdB ist wenig zu gewinnen. Jackpot ist der "Loser" Lugner.

Wer in diesen Tagen wissen will, wie es im Rennen um die Hofburg steht, der hat vielerlei Möglichkeiten: Er kann seine "Peer Group", also die engeren Bekannten, zurate ziehen; er kann die veröffentlichten Umfragen studieren; oder aber er hält sich an Menschen wie Manuel Wellmann. Streng genommen hat Herr Wellmann nichts mit Politik zu tun. Aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass er ähnlich gut über den Wahlkampf Bescheid weiß wie mancher Meinungsforscher.

Manuel Wellmann ist Chef der Buchmacher bei einer Online-Wettbörse. Und die 20 Hofburg-Tipps, auf die mittlerweile Tausende Österreicher bei seinem Arbeitgeber "bet-at-home" gesetzt haben, lassen durchaus interessante Rückschlüsse auf die Absichten der heimischen Wähler zu.

Zehn Euro Einsatz

"Wir haben viele, die über hundert oder tausend Euro setzen. Der durchschnittliche Tipp bewegt sich aber um die zehn Euro", sagt Wellmann zum KURIER. Was an der Haltung der Kunden aber nichts ändere: "Egal, ob ich zehn oder hundert Euro setze: Letztlich tippe ich logischerweise immer so, dass ich gewinne – entsprechend glaubwürdig sind die Tipps."

Seit Februar beobachten Wellmann und sein Team die Berichterstattung. Die ersten Wett-Angebote waren oft auf Umfragen gestützt. Seit Kurzem haben die Buchmacher im Blick, auf wen wie viel gesetzt wird – und adaptieren so die Quoten.

Wie also steht’s? Wer wird an der Wettbörse hoch, wer weniger hoch gehandelt? Eindeutiger Favorit ist Alexander van der Bellen.

Für einen gesetzten Euro gibt es "nur" 1,70 Euro retour – die Quote ist seit Tagen unverändert (siehe Grafik). Bei Norbert Hofer und Irmgard Griss gibt es deutliche Aufwärtstendenzen – die Quote wird "schlechter", ihre Erfolgschancen steigen.

Parallel dazu fallen die Chancen von Rudolf Hundstorfer und Andreas Khol – und auch die von Richard Lugner. Wer heute einen Euro auf den Baumeister setzt, bekommt bei einem Sieg satte 800 Euro retour.

Ein sinnloses Wett-Angebot? Mitnichten. "Wir haben auch Kunden, die auf diesen Ausgang setzen", sagt Wellmann. "Allerdings ist die Höhe der Einsätze in diesem Fall eher überschaubar."

Wett-Börse: Griss und Hofer legen zu

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